Der Text stammt originalgetreu aus der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag, Quelle wird aber keine genannt.

Auf dem Facebook-Account von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) geschehen merkwürdige Dinge: Zuerst postete das Social-Media-Team des Kanzlers einen Text über Fotografie, der ohne Kontext und Erklärung vermutlich für die meisten Nutzer unverständlich blieb. Illustriert wurde dies mit Reinigungsgeräten, die wohl morgens im Bundeskanzleramt abfotografiert wurden:

Als das Posting auf Twitter die Runde machte, fiel einigen Usern schnell auf, dass der Text wortgetreu aus der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag stammt. Unter der Überschrift "Die Hausgeburt“ philosophiert der Journalist Wolfgang Kemp über die Fotografie: "Vor genau 175 Jahren kam die Fotografie offiziell auf die Welt. Sie stammt aus bürgerlichen Verhältnissen – und sie dient bis heute dazu, Haben und Nichthaben, Privates und Öffentliches voneinander zu unterscheiden.“

Wieder von Timeline gelöscht

Eine Quellenangabe fehlte beim Faymann-Posting anfangs komplett, wodurch der Anschein erweckt wurde, der Bundeskanzler habe zum Thema Fotografie gesprochen. Nach einiger Häme auf Twitter und Facebook wurde das Posting mittlerweile von der FB-Timeline gelöscht, ist unter den "Timeline-Photos" aber noch verfügbar. Aktuellster Eintrag ist nun ein Interview des Kanzlers mit der "Tiroler Tageszeitung". Dieser Artikel wurde übrigens abfotografiert – so wie das bei Zitierungen in Social Media üblich ist.

Mittlerweile hat sich das Facebook-Team von Werner Faymann offiziell entschuldigt und Besserung gelobt:


(fsc, derStandard.at, 19.8.2014)