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Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne), eine Tafel eröffnend - Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger und die Wiener Fußgänger-Beauftragte Petra Jens assistierten.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Wien – Im Grunde fast banal – und dann aber doch wieder nicht: Orientierungspläne für Fußgänger im öffentlichen Raum. Die gibt es in Wien teilweise schon, aber nur bei Haltestellen der Wiener Linien, wo die Straßen und Gassen der näheren Umgebung auf kleinen Karten abgelesen werden können.

Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) präsentierte am Montagvormittag – anlässlich des "Europäischen autofreien Tages" 2014 – auf dem Neubauer Siebensternplatz eine Version von Infotafeln, die künftig vor allem an den wichtigsten Fußgängerrouten aufgestellt werden sollen.

Routen und Abkürzer

Kernstück dieser Informationsstelen ist eine Übersichtskarte der Umgebung mit einem Radius von rund acht Gehminuten. Darauf werden nicht nur die Straßen und Gassen gezeigt, sondern auch mögliche Abkürzer wie geöffnete Innenhöfe, lokale Besonderheiten, Öffi-Stationen, der nächste Carsharing-Standplatz und etwa auch öffentliche Toiletten. Oben sind auch Hinweise zur fußläufigen Entfernung von Attraktionen, die teils auch für passionierte Fußgänger verblüffend sein können: etwa dass es vom Siebensternplatz zum Naschmarkt doch nur zwölf Flanierminuten sind. Darunter findet sich überdies ein Index der Straßennamen.

"Das Besondere an diesen Karten ist auch, dass sie nicht genordet sind – sondern in Blickrichtung aufgehängt werden", erläuterte der Neubauer Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger (Grüne) das System. "Erfahrungsgemäß suchen die Menschen automatisch die nächste Öffi-Station – diese Tafeln sollen auch informieren, wie schnell vieles auch zu Fuß erreichbar ist."

Acht Tafeln für die neue Mahü

Das Leitsystem sei "die Gebrauchsanweisung für die Stadt der kurzen Wege", erläuterte Vassilakou. Als Nächstes sollen acht Stück davon in der umgestalteten Mariahilfer Straße aufgestellt werden. Eine – nächtens auch beleuchtete – Infotafel kostet laut Vassilakou 8.300 Euro. Werden sie an den Routen des übergeordneten Fußgängernetzes aufgestellt, will die Stadträtin diese auch aus dem Stadtbudget mitfinanzieren. Wollen die Bezirke mehr davon, müssen sie diese selbst finanzieren.

Vassilakou zeigte sich am Montag auch "sehr zuversichtlich", dass ein erster "Fußgänger-Highway" noch bis zum kommenden Sommer realisiert werden könne. Es werde voraussichtlich eine Route vom zehnten Bezirk in Richtung Innenstadt sein. (Roman David-Freihsl, derStandard.at, 22.9.2014)