Friederike und Helmut Hammerlindl sind die diesjährigen Kürbiskernöl-Champions.

Foto: Kristoferitsch

Dunkelgrün und leicht rotbraun schimmernd, in der Nase und auf dem Gaumen frisch, nussig, mit Nuancen von Schoko und Brotrinde. Und natürlich: Dickflüssig muss es in die Suppe, auf den Teller fließen, das Kürbiskernöl.

Welcher Profibetrieb davon das Beste erzeugt - traditionell kürt eine Jury aus Politik, Wirtschaft, Medien und Haubenköchen Ende September die steirischen Kürbiskernöl-Champions - steht fest: Friederike und Helmut Hammerlindl aus Rasdorf bei Großwilfersdorf. Die Landwirtschaftskammer sandte dazu auch beruhigend aus: Trotz großer und anhaltender Niederschlagsmengen sei die Versorgung mit den typisch steirischen Produkten aus dem Kürbis gesichert.

Dass aufgrund des "hohen Fäulnisdrucks" die Preise aber nach oben tendieren, stellt Andreas Cretnik von Steirischen Kürbiskernöl-Verein klar. Pro Hektar erwartet er heuer 470 Kilo Ernte - durchschnittlich seien das 650. Also: Rund ein Euro mehr pro Liter steirischen Kürbiskernöls sei zu veranschlagen, so Cretnik. Ab Hof kostet der Liter derzeit zwischen 16 und 18 Euro, im Handel um die 20 Euro.

Profil und Positionierung

Insgesamt kommen jährlich rund 2,6 Millionen Liter Kürbiskernöl aus der Steiermark, etwa 1,5 Millionen Liter davon aus rein steirischen Kernen.

Die Ausweitung der Anbaufläche (derzeit 11.800 Hektar) und ein noch strikteres Qualitätsregime sind dem Verein ein Anliegen.

Nach dem "Skandal" um vermeintliche Kerne aus Russland und China 2012 hat er beim Joanneum Research in die Wege geleitet, dass vorhandene einzelne Prüfverfahren zur Feststellung der Herkunft der Kürbiskerne in ein zu 95 Prozent sicheres Verfahren zusammengeführt werden.

Die Forscher haben dazu die Bestimmung der isotopischen Signaturen der Elemente Wasserstoff und Kohlenstoff aus den Kürbiskernölen, den Fingerabdruck der Seltenen Erdelemente des Anbaugebiets plus Kernspinresonanzspektroskopie des Öls gepaart. Das Verfahren liegt für eine EU-Förderung vor - Cretnik hofft, damit bald ins Feld gehen zu können. (kbau, DER STANDARD, 27./28.9.2014)