"Ghost Gunner": Eine handliche CNC-Fräse für die AR-15 aus dem Hobbykeller.

Foto: Defense Distributed

Im vergangenen Jahr sorgte Cody Wilson mit seiner 3D-gedruckten Plastikwaffe "The Liberator" für Aufsehen. Nun ist der US-Amerikaner zurück in den Schlagzeilen. Wieder mit der Herstellung von Waffen, diesmal jedoch aus Metall. Wilsons Unternehmen Defense Distributed bietet eine CNC-Fräse um 1.200 US-Dollar an, mit der man Waffen aus Metall anfertigen kann.

Ohne Seriennummer

Die "Ghost Gunner" genannte Maschine ist laut Wired darauf spezialisiert, den sogenannten "Lower Receiver" eines halbautomatischen AR-15- Maschinengewehrs zu fertigen. Der Teil verbindet die verschiedenen Komponenten der Waffe und unterliegt der Regulierung. Die restlichen Teile können einfacher beschafft werden.

Mit Wilsons Maschine lässt sich eine AR-15 ohne Seriennummer anfertigen. Im Fall eines Verbrechens, kann anhand dieser Nummer festgestellt werden, wem die Waffe gehört. Bei den selbst gebastelten Waffen ist das nicht möglich.

Feldzug gegen Regulierung

Waffenenthusiasten haben den "Lower Receiver" auch schon früher in Eigenregie angefertigt. Allerdings soll "Ghost Gunner" die Herstellung deutlich vereinfachen und günstiger machen. Wie zuvor 3D-Drucker befinden sich damit auch CNC-Fräsen vom gewerblichen Betrieb auf dem Weg in die Hobbykeller.

Breitere Diskussion

Waffen aus dem 3D-Drucker haben in mehreren Ländern Debatten um verschärfte Waffengesetze ausgelöst, teilweise wurden sie auch verboten. Speziell die Herstellung nicht registrierter Waffen hat auch in den USA zu Diskussionen geführt. Behörden befürchten, dass sich Menschen, die aus verschiedenen Gründen keine Waffenlizenz erhalten, nun noch einfacher Pistolen beschaffen können.

Gegen staatliche Regulierung

Wilson sieht in seinen Entwicklungen einen Feldzug gegen staatliche Regulierung. So habe er sogar um die Markenrechte für den Begriff "Ghost Gun" angesucht, damit Waffenkritiker ihn nicht frei verwenden können. "Unsere Strategie ist es ihre (Anm.: Politiker) Alpträume wahr werden zu lassen, um ihnen die Welt zu liefern, von der sie reden", so Wilson. Dass Menschen mit den Waffen, die mit seinem "Ghost Gunner" angefertigt wurden, getötet werden könnten, sieht er offenbar gelassen. Gewalt sei eben ein Preis der Freiheit. (red, derStandard.at, 1.10.2014)