Wien - Ein Filmamateur beschließt, weder Menschen noch Landschaften oder Ereignisse des urbanen Lebens zu filmen, sondern Werbeslogans, Plakate, Schilder und Inserate.

Dieser Film ist der perfekte Auftakt für den Wiener Home Movie Day am 18. Oktober, der vom Österreichischen Filmmuseum, der Österreichischen Mediathek und dem Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft organisiert wird.

Dem Haupttitel "Achtung Kamera!" folgt der schlichte Untertitel "Arbeitsfilm", danach werden weitere Sätze, die ästhetische Aussagen über das Werk sein könnten, eingeblendet: "Die Kamera war scharf geladen", "Klein, aber oho!" und "Mit frischem Schwung". Mit den Worten "Im Blickpunkt: Mitteilung", "Die lokale Welle" und "Hereinspaziert …" wendet sich der Filmamateur direkt an den Zuschauer, um abschließend das Thema der Aufnahme zu präzisieren: Es geht um Wien.

Dieser Film erscheint an dieser Stelle erstmals online. Details zu anderen Filmen aus dem Projekt "Stadtfilme" finden Sie auf stadtfilm-wien.at.
Österreichisches Filmmuseum

Auf Grafiken mit der Silhouette des Stephansdoms oder sanfte Pastellzeichnungen der Wien umgebenden Berge montiert der Amateurfilmer geklebte Werbeslogans in schnellen Schnitten: "Wiener G’schichten" steht vor "Treffpunkt Wien" und wird gefolgt von "Wiener Spaziergänge", "G’schichten aus dem Wienerwald", "Wien ist … anders", "Donauraum Wien", "Kulturausflüge rund um Wien", "Wien. Impressionen einer Traumstadt".

Der ironische Tonfall der Gegenüberstellung typischer Wiener Wahrzeichen (zum Beispiel "Das Ende des Wiener Schnitzels") ist evident. Der Filmamateur scheut aber auch die Selbstironie nicht und bezeichnet sein Werk als "Flohmarkt Fundgrube" – nicht ohne dabei die Philosophie aller Filmamateure zu unterstreichen: "Augen auf!" (Paolo Caneppele, Filmmuseum/derStandard.at, 13.10.2014)