Detektive sind selbständig im Auftrag von Unternehmen oder Privatpersonen für die Ermittlung von Informationen über Personen, Adressen und Beziehungen betraut. Sie erlangen ihre Erkenntnisse durch Recherche im Internet und vor Ort, Observation und Befragungen und dokumentieren die Ergebnisse in Berichten. Angestellte von Berufsdetektiven heißen Berufsdetektiv-Assistenten.

Privatpersonen engagieren Detektive vorwiegend in Erbschafts-, Partnerschafts- und Familienangelegenheiten, wie etwa Untreue unter Ehepartnern. Unternehmen setzen Detektive für die Überprüfung von Geschäftspartnern, Mitarbeitern oder Kunden ein, wie etwa bei Verdachtsfällen hinsichtlich Betrug, Adressrecherchen, Überprüfung von Schuldnern und Geschäftspartnern sowie der Aufspürung von Vermögen.

Vom Assi zum Chef

Der Einstieg in die Branche erfolgt als Berufsdetektiv-Assistent. Es gibt keine offzielle Ausbildung, sondern nur freiwillige Kurse. Die Grundausbildung zum Assistenten dauert ein Jahr. Jeder kann unabhängig von seiner Vorbildung in die Branche einsteigen, wobei die Zuverlässigkeit überprüft wird. Für die Ausübung des Detekivberufs ist eine absolvierte Befähigkeitsprüfung inklusive Unternehmerprüfung erforderlich.

Gute Detektive zeichnen Eigenschaften wie Menschenkenntnis, Kreativität, Geduld, unauffälliges Verhalten und ein gutes Gedächtnis aus. Besonders wichtig sind sprachliche Gewandtheit und die Fähigkeit, die Ergebnisse der Recherche in Worten auszudrücken. Das Berichtswesen spielt eine besonders große Rolle, weil das Erlebte sonst keinen Wert hat. Außerdem benötigen Detektive die Fähigkeit, Erfahrungen einzuordnen und Vernetzungen herzustellen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen. Bei internationalen Aufträgen ist ein großes Netzwerk ins Ausland von Vorteil.

Die Kosten für Detektive

Die Kosten für einen Detektiv setzen sich aus unterschiedlichen Kostenfaktoren zusammen. Zu den wichtigsten Komponenten zählen ein Honorar pro Stunde, Kilometergeld, Spesen sowie Kosten für den Einsatz von Geräten. Wurde ein Schaden rechtswidrig verursacht, können die Kosten für einen Detektiv im Zuge des Schadenersatzes zurückgefordert werden, etwa bei Untreue des Ehepartners.

Das Honorar für einen Detektiv beträgt in der Regel zwischen 60 und 90 Euro pro Stunde, bei speziellen Tätigkeiten teilweise über 100 Euro. Ausgaben, wie etwa Telefonate, Parkscheine, Konsumationen, Fahrkarten, Übernachtungen oder Eintrittskarten werden gesondert verrechnet. Die Kosten für den Einsatz von Geräten, wie z.B. stationären Videoüberwachungsanlagen oder Fahrzeugfernortungsgeräten werden je nach Art des Auftrags, der Dauer des Einsatzes und der Art des Geräts verrechnet.

Pro gefahrenem Kilometer werden zwischen 1,20 und 1,50 Euro in Rechnung gestellt. Zusätzlich können Kosten für Personenschutz entstehen. Als Richtwert für den Stundensatz für Personenschutz gelten 50 bis 100 Euro pro eingesetztem Personenschützer, mit Waffe über 130 Euro.

Adressenermittlungen aufgrund persönlicher Erhebungen von Berufsdetektiven vor Ort werden mit einem Honorar zwischen 400 und 1000 Euro verrechnet. Für aufwändige internationale Fahndungen kann das Honorar mehrere Tausend Euro betragen. Berufsdetektiv-Assistenten erzielen in der Regel Gehälter zwischen 25.000 und 35.000 Euro brutto pro Jahr. (derStandard.at, 17.10.2014)