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Die Absturzstelle der Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine.

Foto: REUTERS/Maxim Zmeyev

Kiew - Der Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH17 in der Ostukraine hat nach Erkenntnissen des deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND) eine von prorussischen Separatisten abgefeuerte Rakete verursacht. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuesten Ausgabe berichtet, erklärte dies BND-Präsident Gerhard Schindler vor den Mitgliedern des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestag.

Nach seinen Worten hatten die Separatisten ein russisches Buk-Luftabwehrsystem von einem ukrainischen Stützpunkt erbeutet. Damit feuerten sie am 17. Juli eine Rakete ab, mit der Flug MH17 mit 298 Menschen an Bord abgeschossen wurde.

Bisher haben sich die Konfliktparteien gegenseitig beschuldigt, für den Absturz verantwortlich zu sein. Auch eine niederländische Untersuchungskommission hat nach Auswertung des Flugschreibers jede Schuldzuweisung vermieden. Der BND kam dagegen laut "Spiegel" zu einem eindeutigen Ergebnis: Ukrainische Aufnahmen seien gefälscht, auch russische Darstellungen seien falsch, sagte Schindler: "Es waren prorussische Separatisten."

Dementi der Separatisten

Die Separatisten haben die Schlussfolgerungen des BND zurückgewiesen. Die Anschuldigungen seien Folgen einer allgemeinen "Hysterie".

Das zum angeblichen Abschuss verwendete Luftabwehrsystem "Buk" sei höchst kompliziert, und die Aufständischen hätten in ihren Reihen nicht die nötigen Militärexperten, sagte Separatistenführer Andrej Purgin am Sonntag der Agentur Interfax zufolge in Donezk.

Purgin gab der Führung in Kiew die Schuld an dem Absturz. Es sei unverständlich, dass die Regierung den Luftraum über dem Konfliktgebiet nicht gesperrt habe. (APA, 19.10.2014)