Bei dieser Tour von Traunkirchen nach Ebensee kann man im Herbst oft noch einmal richtig Sonne tanken. Unten am Traunsee liegt der Nebel, oben über den Gipfeln: blauer Himmel. Nun beginnt auch hier die ruhige Zeit, die Menschenmassen bleiben im Tal. An feuchten Stellen im Wald sieht man häufig Feuersalamander, und weiter oben im Sonnsteinkar gibt es immer wieder Gämsen zu beobachten. Wenn auf den höheren Gipfeln bereits Schnee liegt, ist diese Tour immer noch möglich.

Der Blick vom Großen Sonnstein auf den Traunsee.
Foto: Birgit Eder

Von der Ortschaft Siegesbach beginnt der steile Aufstieg auf den Kleinen Sonnstein. Direkt beim Einstieg weisen ein großes Holzschild und gelbe Alpenvereinsschilder den Weg Nummer 1 zur Sonnsteinhütte und zum Sonnstein. Zunächst führt der Aufstieg über zahlreiche Stufen, verläuft dann aber auf schön angelegten Wegen durch einen Mischwald.

Oben am Sattel gehen wir nach links, steil über felsiges Gelände auf den Gipfel des Kleinen Sonnsteins, wo kurz davor die Sonnsteinhütte thront. Der Ausblick vom Gipfelkreuz reicht vom nahen Traunstein am Traunsee und Gmunden oft bis weit darüber hinaus ins Alpenvorland.

Auf den Großen Sonnstein

Wieder unten am Sattel folgen wir dem beschilderten Weg geradeaus weiter in Richtung Ebenseer Sonnstein. Leider sind die Markierungen hier etwas schwer zu erkennen, aber meistens ist der Verlauf des Steigs ohnehin zu erahnen. Wir gehen auf der rechten Seite fast zur Gänze um den Gipfelbereich des Großen Sonnsteins herum und besteigen diesen dann über eine Seilsicherung, die ein wenig ausgesetzt über eine Steilstufe führt. Die grünen Schilder des Wege- und Verschönerungsvereins markieren die Route.

Foto: Birgit Eder

Wenn man die ersten Felsen erreicht hat, geht es gleich nach rechts - hier ist der Weg ein wenig schwer zu erkennen. Die letzten Höhenmeter wandert man über einen felsigen, breiten Gratweg durch lichten Nadelwald, der immer wieder Tiefblicke auf den Traunsee freigibt, zum Gipfel des Großen Sonnsteins.

Bergab bis Ebensee

Der Abstieg führt anfangs über denselben Weg zurück. Bei der Abzweigung zum Kleinen Sonnstein gehen wir geradeaus weiter, immer am felsigen Rücken abwärts. Weiter unten führt der Weg dann durch dichten Mischwald, wo das Laub etwas rutschig ist. Wenn man zu einem Asphaltweg kommt, dem Bartlbergweg, nach links abzweigen, abwärts bis zur Kirchengasse, dort wieder nach links und an der Kirche vorbei. Unterhalb der Kirche führt eine Stiege abwärts durch einen Park zum Bahnhof Ebensee.

Wer nicht mit dem Zug oder Bus nach Traunkirchen zurückfahren will, sondern lieber zurückgeht, der überquert die B145 und folgt dem Radweg, direkt am Seeufer, bis nach Siegesbach - rund dreieinhalb Kilometer und 45 Minuten. Dafür spricht der wunderbare Ausblick auf den See, dagegen der Verlauf des Asphaltwegs entlang der Bundesstraße. Im Franz-Josefs-Tunnel gibt es immerhin eine bauliche Trennung für Radfahrer und Fußgänger. Danach ist der Parkplatz in Siegeskirchen fast erreicht, zum Bahnhof Traunkirchen-Ort ist es eine weitere Viertelstunde. (Birgit Eder, DER STANDARD, 8.11.2014)