Wer auch bei Schnee und Eis Rennrad fahren möchte, stellt sich einfach eine Trainingsrolle in den Keller. Gut, zur Abhärtung kann man auch kurz mal in den Garten ausweichen ...

Foto: pd-f.de/Kay Tkatzik

Das Fahrrad ist ein Sportgerät einzig für die Sommerzeit? Mitnichten, sagt ein wachsender Kreis an Radsportlern. Der Winter verspricht sogar die reinste Fahrfreude, ist der pressedienst-fahrrad überzeugt und hat zehn Gründe aufgelistet.

Radsport im Winter ist ein Vergnügen, weil ...

1. ... es fit für den Sommer macht

"Wintertraining gleich Sommersiege", lautet die Formel für die Profis. Logisch, denn Fitness lebt von Regelmäßigkeit und Wiederholungen. Radelt man den Winter durch, dann braucht es im Frühjahr deutlich weniger Mühen, um in bestechende Form zu kommen.

2. ... das Immunsystem gestärkt wird

Dem Schnupfen davon fahren: Wer im Winter aktiv ist, der stärkt nicht nur den Kreislauf, sondern auch das Immunsystem. Der Körper trotzt so mancher Grippewelle, wenn er im Winter aktiv bleibt. Wichtig ist dabei das sogenannte Klimamanagement, also das Tragen winddichter Kleidung, um schnelles Auskühlen zu verhindern.

3. ... man das Trainieren kombinieren kann

DVD, Podcast oder Champions League - gerade im Winterlassen sich viele Stunden vorm Fernseher oder Bildschirm mit einem effektiven Training verbinden. Rollentrainer machen’s möglich, denn Radler treten damit buchstäblich auf der Stelle.

4. ... Radler selten so viel Ruhe umgibt

Im Winter ist weniger los. Strecken, die an Sommersonntagen überlaufen von Spaziergängern und anderen Radlern sind, lassen sich im Winter in Ruhe genießen. Auch auf den verschneiten Trails ist es ruhiger, da die weiße Pracht die wenigen Geräusche nochmals dämpft: Ein toller Ausgleich zum oftmals hektischen Alltag.

5. ... Winternächte, die Sinne wecken

Nachtwanderungen sind das Highlight jedes Pfadfinderlagers. Wer erinnert sich nicht mit glänzenden Augen an die Mischung aus Angst, Entdeckertrieb und Gruppengefühl. Dank moderner LED-Beleuchtung ist das - dort, wo es erlaubt ist - auch per Fahrrad möglich.

6. ... Prioritäten gesetzt werden

Kein Wintertag gleicht dem anderen. Es gibt warme Tage, es gibt kalte, trockene und feuchte. Deshalb sollte man vorbereitet sein, das Rad fahrbereit, die Kleidung gerichtet und eine Thermosflasche griffbereit. Wenn dann der morgendliche Nebel einem strahlend blauen Himmel weicht, vergeht keine Minute ungenutzt: Spontan aufs Rad geschwungen und die Mittagspause um ein paar Minuten/Kilometer ausgedehnt.

7. ... modernes Material dem Winter den Schrecken nimmt

Zwar wurden Fahrräder mit Sicherheit schon seit ihrer Erfindung bei widrigem Winterwetter bewegt. Doch mit hydraulischen Scheibenbremsen bzw. breiten Stollen- und Spikereifen wird die winterliche Fahrbahn zumindest ein wenig berechenbarer.

8. ... es neuerdings Fatbikes gibt

Wahre Winterwunder-Maschinen sind Fatbikes. Mit ihren bis zu 4,8 Zoll breiten Reifen erschließen sie auch Pulverschnee für den Radfahrer. Okay, Österreich ist kein Permafrost-Winterland, aber wenn es schneit, verwandeln sich Landstraßen und Wald in feinstes Radterrain. Übrigens fahren sich die Breitreifenbikes auch bestens auf Sand, im Matsch und am Strand.

9. ... es für manchen Radsport nur den Winter gibt

Von jeher eine Wintersportart ist "Querfeldein" oder neudeutsch "Cyclocross". Der Sport lebt geradezu von widrigen Wetterbedingungen. Auf speziellen Rennrädern flitzen die Sportler über zwei bis drei Kilometer lange Rundkurse, die mit Hindernissen wie Hürden, Sandgruben und Treppen gespickt sind.

10. ... es letztendlich doch nur um das Eine geht

Eine Idee, zwei Varianten: Früher fuhren die eingefleischten Rennradfahrer im Winter mit starrer Nabe ("fixed"), um den runden Tritt zu schulen, und eine wellige Topografie sorgte spielerisch für Intervalle. Heute findet das Gleiche, von harten Beats unterlegt, gemeinschaftlich indoor als "Spinning" statt. Jedem, wie es ihm gefällt - Hauptsache, es macht Spaß. (red, derStandard.at, 25.11.2014)