Öffi-Stadträtin Renate Brauner (links) und Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Foto: Wiener Linien/Jantzen

Wien – Der bisher laminierte Papierausweis weicht einer kreditkartengroßen Dauerkarte aus Hartplastik. Sonst ändert sich an der Jahreskarte der Wiener Linien nicht viel. Vor allem die Gebühr für das Prestigeprojekt der rot-grünen Stadtregierung bleibt gegenüber dem geltenden Tarif von jährlich 365 Euro gleich, sagte die zuständige Stadträtin Renate Brauner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Erstmals seit der Einführung 1982 ist die Wiener Jahreskarte aus Kunststoff.
Grafik: Wiener Linien

Der neue Ausweis wird mit 1. Jänner 2015 eingeführt, die Umstellung erfolgt ab dann sukzessive mit dem Ablauf gültiger Karten. Bestehende Kunden erhalten acht Wochen vor dem Fälligkeitsdatum ein Erinnerungsschreiben, die Verlängerungsprozedur soll dann prinzipiell online geschehen. Auch Neukunden müssen ihr Passfoto über die Kontoverwaltung auf der Website der Wiener Linien hochladen.

Keine höheren Aufwände durch Neuerung

Obwohl bisher nur rund zehn Prozent der Wiener-Linien-Kunden den Onlineshop nutzten, verteidigte Geschäftsführerin Alexandra Reinagl die Umstellung: Die Verwaltung werde dadurch erheblich erleichtert. In Ausnahmefällen sollen Kunden ohne Fotoscanner oder notwendige Kenntnisse die Infrastruktur und die Beratung der Mitarbeiter in den Vorverkaufsstellen nutzen können. Bei Unklarheiten soll auch die neue Hotline des Unternehmens unter der Nummer 01/7909-100 helfen.

Obwohl Ticketbesitzer nach Ablauf der Gültigkeit künftig nicht mehr nur eine neue Wertmarke, sondern eine komplett neue Karte zugeschickt bekommen, geht Reinagl bei der Umstellung von einem Nullsummenspiel aus. Missbrauch und Fälschungen der roten Karte sollen ein Hologramm auf der Vorder- und ein QR-Code auf der Rückseite möglichst verhindern.

Neuer Rekord an Jahreskartenbesitzern

Beim Resümee des abgelaufenen Jahres zeigten sich Brauner und Reinagl zufrieden. Mit 640.000 Jahreskartenbesitzern wurde ein neuer Rekord erreicht, seit 2011, dem Jahr vor der Einführung des 365-Euro-Tickets, ist ihre Zahl um fast 270.000 Personen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ist das Plus 58.000 Kunden groß.

Trotz gesunkener Pro-Kopf-Einnahmen gegenüber dem zuvor gültigen Ticketpreis von 449 Euro haben die Mehrverkäufe die Umsatzerlöse stabil gehalten, sagte Reinagl. Rund 500 Millionen Euro nehmen die Wiener Linien jährlich durch Einzel-, Streifen- und Dauerkarten ein. (mcmt, derStandard.at, 18.11.2014)