Ouagadougou - Burkina Faso verlangt von Marokko die Auslieferung des gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré. Die Regierung werde das nordafrikanische Land auffordern, Compaoré "der burkinischen Justiz zur Verfügung zu stellen", sagte der frühere Militärmachthaber und jetzige Übergangsregierungschef Isaac Zida am Donnerstagabend vor Journalisten.

Compaoré war Ende Oktober unter dem Druck von Massenprotesten nach 27 Jahren an der Macht zurückgetreten und zunächst in die Elfenbeinküste geflohen. Vor einer Woche hatte er sich dann nach Marokko abgesetzt.

Nach Compaorés Sturz hatte zunächst das Militär die Macht in Burkina Faso übernommen, doch setzte die Afrikanische Union ihm ein Ultimatum, binnen zwei Wochen die Macht an eine zivile Übergangsregierung abzugeben. Anfang November willigte die Armee dann ein, die Macht wieder an einen Zivilisten zu übergeben. Der Regierung von Interimspräsident Michel Kafando gehören jedoch mehrere Militärangehörige an, darunter Regierungschef Zida. Die Regierung soll das Land während einer einjährigen Übergangsperiode bis zu Neuwahlen im November 2015 führen. (APA, 28.11.2014)