Wenn es um die Einführung von flexibel gestaltbaren Vergütungssystemen geht, haben österreichische Unternehmen erheblichen Nachholbedarf, zu diesem Ergebnis kommt die Umfrage "Zusatzleistungen und flexible Benefits 2014" der Managementberatung Kienbaum.

Nur 16 Prozent der befragten Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit aus einem Katalog von Zusatzleistungen selbts auszuwählen. Weitere zehn Prozent hätten, so die Erhebung, das Potenzial der freiwählbaren Zusatzleistungen erkannt und planen nun die Einführung. Für die Studie wurden 162 Unternehmen verschiedener Größe und Branchen befragt.

Was ist gefragt, was wird geboten

Die häufigsten Zusatzleistungen sind Fort- und Weiterbildungen. 90 Prozent der Fachkräfte und 83 Prozent der Geschäftsführer würden diese Leistung bekommen. Firmenwägen gehören ebenfalls zu den weit verbreiteten Zusatzleistungen, vor allem Führungskräfte (41 Prozent) und Geschäftsführer (83 Prozent) erhalten diese zusätzliche Leistung.

Anders sieht es bei der Altersvorsorge aus: Nur rund ein Drittel der Fach- und Führungskräfte und etwa die Hälfte der Geschäftsführer profitieren von einer Altersvorsorge durch den Arbeitgeber.

Lücken zwischen Sagen und Tun

45 Prozent der befragten Unternehmen beziehen ihre Mitarbeiter in die Gestaltung und Auswahl ihrer Zusatzleistungen ein. Eine regelmäßige Prüfung, ob das Zusatzleistungsangebot den Mitarbeiterbedürfnissen entspricht, ist hingegen eher selten. "Die Studie zeigt auch, dass zwischen Wunsch und Realität noch eine Lücke klafft.

Besonders die Kostenkontrolle der Leistungen bereitet vielen Unternehmen noch Schwierigkeiten. Häufig schaffen es die Firmen auch nicht, dass alle Mitarbeiter einen Überblick über sämtliche Vergütungsbestandteile haben. Neben Grundgehalt und Boni sollte den Mitarbeitern auch der monetäre Wert der Zusatzleistungen mitgeteilt werden", sagt Kienbaum-Vergütungsexperte Alfred Berger. (red), DER STANDARD, 29./30.12.2014)