Nvidias Tegra X1

Foto: Nvidia

Den Vorabend der CES 2015 hat Prozessorhersteller Nvidia genutzt, um im Rahmen einer Pressekonferenz eine neue Chip-Generation vorzustellen: Der Tegra X1 soll dabei alle bisherigen mobilen CPUs in den Schatten stellen, und erstmals mehr als 1 Teraflop Rechenkraft in Smartphones und Tablets bringen.

Vergleiche

Im Vergleich zum Vorgänger Tegra K1 soll laut Angaben des Herstellers die Performance in etwa verdoppelt worden sein. Möglich wird dies durch die verbesserte Prozessorarchitektur, die nun acht Kerne aufweist, dazu kommen 256 Grafikkerne. Gab es beim K1 noch sowohl eine 32- als auch eine 64-Bit-Ausführung ist der X1 nun ein reiner 64-Bit-Chip. Einige zusätzliche Performance bringt auch der Wechseln von LPDDR3 auf LPDDR4 beim Speicher.

Demo

Die Rechenleistung demonstrierte man mit einem Demo der Unreal Engine 4. Firmenchef Jen-Hsun Huang strich dabei heraus, dass die CPU für diese Leistung gerade einmal 10 Watt verbraucht - vor einem Jahr habe die Xbox One noch 100 Watt benötigt, um das Elemental-Demo darzustellen. Ein Vergleich der allerdings an einigen Stellen hakt - und zu Erwähnen vergisst, dass die X1-Version immer wieder mit sichtbaren Performance-Problemen zu kämpfen hatte.

Auflösung

Nvidia verspricht für den N1 die Unterstützung von Bildschirmen mit maximal 3.840 x 2.160 Pixel bei 60 Hz. Für die Anbindung von externen Displays werden HDMI 2.0 und HDCP 2.2 unterstützt. Es wird 4K Video-Encoding mit H.265 und VP9 in 60 Bildern pro Sekunde unterstützt.

Konkurrenz

Der Tegra X1 ist Nvidias neuester Versuch im mobilen Sektor zu reüssieren. Bisher hatte man hier nur begrenzten Erfolg, Konkurrent Qualcomm dominiert mit seinen Snapdragon-Chips - jenseits von Apple - die Branche. Das große Match des kommenden Jahres dürfte im High-End-Bereich also Tegra X1 gegen Snapdragon 810 heißen.

Autos

Doch Nvidia will den X1 nicht nur auf Smartphones und Tablets beschränken. Stellt er doch auch das Herzstück von Drive CX dar, Nvidias Angebot für ein Infotainment-System im Auto. Zwei X1-Prozessoren sollen hier die nötige Leistung sichern, an Betriebssystemen unterstützt man Android, Linux und QNX. Als Partner konnte man Audi gewinnen, auch wenn man hier noch keine Details der Zusammenarbeit enthüllt.

Selbstfahrend

Parallel dazu wurde Drive PX vorgestellt, mithilfe dessen der Nvidia-Chip sogar zum Kern eines selbstfahrenden Autos werden kann. Die Bilder von bis zu 12 Kameras soll das System gleichzeitig erfassen und auswerten können, um ein Fahrzeug automatisch durch die Straßen zu steuern. (red, derStandard.at, 5.1.2015)