Hinweise auf neue Apple-Entwicklungen beobachtet die Technologie-Branche genau. Nun bekommen Investoren hinter dem Actioncam-Hersteller GoPro wegen eines Apple-Patents Fracksausen. Dabei hat Apple offenbar nur älteres Kodak-Patent eintragen lassen.

Action-Kamera

Der Aktienkurs des Actionkamera-Anbieters GoPro hat sich nach einem Kurssturz wieder erholt. Auslöser für den Kursrutsch war ein Patent-Antrag von Apple. Das US-Patentamt bewilligte dem kalifornischen Apple-Konzern das Patent für ein Kamerasystem, das wie die Geräte von GoPro bei sportlichen Aktivitäten verwendet werden kann. Das ging aus Unterlagen hervor, die am Dienstag (Ortszeit) von der Behörde veröffentlicht wurden. Der Apple-Antrag beruhte allerdings auf einem Patent von Kodak, das Apple im Rahmen eines größeren Deals im Jahr 2012 gekauft hatte.

Die GoPro-Aktie ging am Dienstag in New York mit einem Minus von mehr als zwölf Prozent aus dem Handel. Am Mittwoch erholte sich die Aktie wieder und stieg nach Handelsbeginn um knapp fünf Prozent an.

GoPro-Schwächen

Als Hintergrund der Erfindung werden in den Dokumenten Schwächen der GoPro-Produkte erwähnt. So hätten die Entwickler einen Weg gefunden, Bildverwacklungen durch die Erschütterungen der Kamera bei den Videoaufnahmen auszugleichen. Obwohl nicht klar ist, was Apple konkret mit dem Patent beabsichtigt, reagierten Anleger schockiert.

GoPro ist der führende Hersteller von Actioncams. Allerdings gibt es auch andere Anbieter. So stellte auf der Elektronikmesse CES auch der japanische Konzern Sony robuste Mini-Kameras vor, die bereits mit einem Bildstabilisator ausgerüstet sind.

Apple beantragt Jahr für Jahr hunderte Patente, um sein geistiges Eigentum und Design-Entwürfe zu schützen. Allerdings verschwinden etliche patentgeschützte Verfahren oder Prototypen in den Schubladen und werden nicht als Produkte auf den Markt gebracht. (APA, 14.1.2015)