Volksschullehrer sollen ihren Schülern die Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen. Wie sie den Unterricht gestalten, damit das auch gelingt liegt in ihrem Verantwortungsbreich. Der Lehrplan gibt aber vor, was die Schüler nach Abschluss einer Schulstufe können sollten. In ihrer Arbeit gehen sie idealerweise auf die speziellen Bedürfnisse einzelner Schüler ein, wie etwa Kinder mit Lernschwierigkeiten, Behinderungen oder mit Problemen in der sozialen Anpassung, aber auch Kinder mit Migrationshintergrund oder besonders begabte Schüler. Schließlich ist das Ziel ihrer Arbeit, Kinder zu selbständigem Denken und Arbeiten anzuleiten und das Interesse am Wissenserwerb zu wecken.

Durch Hausübungen und Prüfungen wird die Leistung der Schüler von den Volksschullehrern beurteilt. Darüber hinaus fördern sie die sozialen Beziehungen und informellen Kontakte der Schüler und unterstützen beim Lösen von Konflikten. Zusätzlich arbeiten sie mit Eltern, Kollegen und der Schulleitung zusammen, insbesondere bei Entwicklungs- und Lernschwierigkeiten der Kinder, organisatorischen Fragen oder Maßnahmen zur Schulentwicklung.

Bakkalaureat und Master

Für die Ausübung des Berufs eines Volksschullehrers ist der Abschluss einer Pädagogischen Hochschule oder einer Universität erforderlich. Die Pädagogische Hochschule kann derzeit nach frühestens sechs Semestern mit dem Bakkalaureat abgeschlossen werden. Derzeit stellen die Pädagogischen Hochschulen auf ein neues Lehrerbildungsmodell um, das ein achtsemestriges Bachelor- und ein Jahr Masterstudium vorsieht. Während ihres Berufslebens bilden sich Lehrer laufend weiter, etwa mit dem Besuch pädagogischer Fortbildungskurse oder durch Lesen von Fachliteratur.

An persönlichen Eigenschaften benötigen Volksschullehrer vor allem soziale Fähigkeiten im Umgang mit Schülern, Eltern, Kollegen und Vorgesetzten, insbesondere Kontaktfreude, Einfühlungsvermögen, Empathie und Geduld sowie ein hohes Maß an sprachlicher Kompetenz. Darüber hinaus ist überdurchschnittlich hohe psychische Stabilität und emotionale Selbstkontrolle erforderlich, um den Belastungen des Lehrerberufs gewachsen zu sein.

Das Gehalt von Volksschullehrern bemisst sich nach dem öffentlich-rechtlichen Gehaltsschema und beträgt beim Berufseinstieg 28.952 Euro brutto pro Jahr. Nach 10 Dienstjahren liegt das Gehalt bei 34.083 Euro, nach 20 Jahren bei 45.406 Euro brutto pro Jahr. Nach 37 Dienstjahren erreichen Volksschullehrer den Maximalbezug von 64.141 Euro brutto pro Jahr. Sonder- und Hauptschullehrer werden nach dem selben Gehaltsschema vergütet. (derStandard.at, 22.1.2015)