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Die ehemalige Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist wegen Korruption angeklagt.

Foto: EPA/RUNGROJ YONGRIT

Bangkok - Gegen die frühere thailändische Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra ist am Donnerstag Anklage wegen Korruption erhoben worden. Das gab die Generalstaatsanwalt in Bangkok bekannt. Das oberste Gericht solle am 19. März verkünden, ob es die Klage annimmt und einen Prozess eröffnet.

Der 47-jährigen Yingluck wird vorgeworfen, bei der Überwachung eines Reisankaufprogramms ihre Pflichten verletzt zu haben. Die Politikerin, die am Donnerstag nicht vor Gericht erschien, hat die Vorwürfe stets bestritten. Bei einer Verurteilung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft.

3,5 Milliarden Euro angeblich versickert

Es geht dabei um ein Projekt zur Förderung des Reisanbaus, bei dem nach Überzeugung der Korruptionsermittler rund vier Milliarden Dollar (3,5 Milliarden Euro) in dunklen Kanälen versickert sind. Das nicht vom Volk gewählte, sondern vom Militär eingesetzte Parlament hatte die Ex-Ministerpräsidentin im Jänner bereits für schuldig befunden.

Thailands Verfassungsgericht hatte Yingluck im Mai 2014 nach monatelangen Demonstrationen abgesetzt. Als Konsequenz darf Yingluck, die Schwester des im Exil lebenden ehemaligen Regierungschefs Thaksin Shinawatra, in den kommenden fünf Jahren kein politisches Amt bekleiden. (APA, dpa, 19.2.2015)