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In gar nicht so langer Zeit werden wir die australische Great Ocean Road oder den kalifornischen Highway Number One in der virtuellen Realität befahren. Ist ja auch billiger. Und freut den Prothesenmenschen. Oder man steht auf der Südosttangente im Stau, während einem die VR-Brille ein kurzes Stop-and-Go vor der Strandbar in Hawaii einblendet. Aloha, schöne neue Welt.

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Bis es so weit ist, widmen wir uns der unmittelbaren Zukunft der Automobilität, konkret dem 85. Autosalon in Genf. Teil eins unseres Rundgangs zeigte die Novitäten von A wie Aston Martin bis K wie Kia, zuvor brachte der VW-Konzern seine Neuware (Audi Prologue Avant, Seat 20V20, VW Sport Coupé Concept GTE) in Stellung.

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Das Geschäft brummt. Wieder, muss man sagen. Das ist eine der Kernbotschaften des Salons. Wer Alternativantriebskonzepte suchte, wurde bei nahezu jedem Hersteller fündig. Zumindest bei den Showcars. Bis die neuen, potenten Plug-in-Hybride, bis gar E-Autos in größeren Stückzahlen auf die Straße kommen, wird es noch ein wenig dauern. Die Politik, vor allem in Österreich, könnte in dieser Sache unzählige Anreize setzen. Setzt sie aber nicht. Stattdessen ist man damit beschäftigt, die Vergangenheit, konkret ein großes schwarzen Loch in Kärnten, mit dem Verbrennen von Milliarden-Euro-Beträgen zu illuminieren. Der Zukunft soll stattdessen ein glimmendes Streichholz den Weg weisen.

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Apropos glühen: Debüt für den wohl stärksten Supersportler unserer Tage, den Koenigsegg Regera. Mehr als 1.500 PS soll der Extremschwede auf die Straße bringen. Erreicht wird derlei mit der Kombination eines 5-Liter-V8-Benziners mit drei Elektromotoren. Zwei liefern ihre Energie direkt an die Hinterräder. Leistungsverluste werden so vermieden. Das Gewicht kann sich übrigens auch sehen lassen: 1.420 Kilo, bloß. Die Leistungsdaten sind schlicht gaga, man sollte sie wohl eher als Funfacts verstehen: 0-100 km/h: 2,8 Sekunden. 0-400 km/h: 20 Sekunden. 150 auf 250 km/h: 3,2 Sekunden. Preis auf Anfrage.

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Lotus holt das Letzte aus dem Evora heraus. Der 400 leistet 406 PS, und das dank eines 3,5-Liter-V6 von Toyota. Der Mittelmotor-Sportler ist gleichzeitig leichter und schneller: 4,2 Sekunden auf 100 km/h. Ob das reicht, um Lotus wieder auf die sogenannte Erfolgsspur zu bringen? Fraglich.

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Ein bisserl ökobizarr ist dafür der McLaren P1 GTR, die Rennsport-Ausgabe des P1. 200 PS leistet dessen E-Motor (dazu kommen noch 800 PS aus dem 3,8-Liter-V8-Biturbo- Benziner). Das Ding besteht im Wesentlichen nur noch aus Flaps, Spoilern und Diffusoren und wird ausschließlich an ausgewählte Kunden vergeben. Brave Steuerzahler sind wahrscheinlich nicht darunter.

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Und damit zur Realität, und die sieht bei Mazda ziemlich schick aus. Mit einem Auge schielen wir zwar immer noch auf die Neuauflage des Roadster-Klassikers MX-5 (ab September), mit dem anderen aber schon auf den nächsten programmierten Bestseller, den mit 4,27 Meter Länge bisher kompaktesten Mazda-SUV CX-3. Kommt im Juni mit einem Diesel (105 PS) und zwei Benzinern (120 und 150 PS) sowie 6-Gang-Schaltung und 6-Gang-Automatik.

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PSA Beide Konzernmarken setzen auf Modellpflege: Facelift für Citroën Berlingo und C4 (außerdem: Studie Berlingo Mountain Vibe in Geländeoptik).

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Facelift auch für DS 5 (Bild), womit die Marke DS offiziell ihre Eigenständigkeit erhält, Facelift schließlich für Peugeot Partner und 208.

Renault-Nissan Wer hätte das gedacht: Aus der Kooperation mit Mercedes (Basis: GLA) zaubert Nissan-Premiumableger Infiniti in absehbarer Zukunft einen richtig spannenden Kompakt-SUV, worauf das QX30-Konzeptfahrzeug schon einmal Appetit macht.

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Die Studie Sway offenbart, dass Nissan das Crossover-Prinzip à la Juke auch eine Nummer kleiner unkonventionell durchspielen möchte. Sieht so der neue Micra aus?

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Und bei Renault debütiert der vom Nissan Qashqai abgeleitete Kadjar, mit dem die Franzosen endlich einen SUV/Crossover-Typen im Portefeuille führen, der wirklich Erfolg verspricht.

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Ist 4,45 Meter lang, kommt im Juni mit zwei Selbstzündern (110, 130 PS) und einem Benziner (132 PS) und wahlweise mit 2WD und 4WD.

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Suzuki zeigt in Genf neue Plattformen, darauf sitzen der kleine Allradler iM-4, ein 3,7 Meter kurzes Konzeptauto, ...

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... sowie der iK-2, ebenfalls eine Studie. 2016 soll der Kompakte in Serie gehen.

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Tata Motors, konkret Land Rover, bringt hingegen zwei unterschiedliche Charaktere zusammen: das SUV und das Cabriolet. Die totale Maximierung des Lifestyles in Autogestalt wurde bereits öfter angekündigt, nun wird sie tatsächlich auf die Welt losgelassen, und zwar in Gestalt des Range Rover Evoque Cabriolets.

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Die Briten haben erste atmosphärische Bilder des Multi-Kompakt-SUVs herausgelassen. Getestet wird unterhalb Londons, genauer auf der Baustelle des Crossrail-Tunnels. Abseits einer Prototypen-Camouflage gibt es noch nicht allzu viel zu vermelden, bloß den angepeilten Marktstart: ab 2016.

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Der indische Mutterkonzern will hingegen bloß ernst genommen werden: Die SUV-Studie Hexa zeigt die neuen Looks der Marke. 4,8 Meter Auto könnten ein Hinweis sein, dass die Inder in Zukunft die internationalen Märkte energischer angehen wollen.

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Toyota bringt den gründlich überarbeiteten Passat-Gegner Avensis in Stellung (ab Sommer) und hat auch den Auris (ab Sommer, Bild) zum Facelift geschickt.

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Besonders bemerkenswert ist aber, wie Premium-Ableger Lexus die Schlagzahl erhöht. Die Premieren in Genf heißen LF-C2 Roadster Concept (Bild), LF-SA Concept und GS F. Ersterer deutet auf die Absicht hin, die Marke mit einem Sonnenableger weiter zu attraktivieren. Zunächst wollen die Japaner aber nur die Reaktionen abtesten, Serienstart? Nix Genaueres weiß man nicht.

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Ähnlich wie beim LF-SA, in den sich allenfalls hineininterpretieren lässt, dass man über ein neues Einstiegsmodell weit unterhalb des CT nachdenkt.

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Handfest und konkret wird es hingegen mit dem GS F: Lexus stattet den GS mit V8-Sauger (473 PS) aus, räumt die Hybrid-Komponenten raus und tut also was für die besonders sportiv veranlagte Klientel. Österreich-Start ist im Herbst.

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Die Marken aus dem VW-Konzern wurden ja bereits hier verhandelt. Einen Nachtrag gibt es noch: Porsche GT3 RS. Trägt den stärksten Saugmotor des Hauses im Programm: 500 PS. Neben konsequentem Leichtbau sind Hinterachslenkung und die breiteste Bereifung aller 911er erwähnenswert. 0-100 km/h: 3,3 Sekunden, zwei Zehntel weniger als der Normalo-GT3. Ab Mai dieses Jahres. (Andreas Stockinger aus Genf, sts, derStandard.at, 5.3.2015)

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