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Damit man tatsächlich auch gern darauf schläft, sollte man sich fürs Aussuchen der Matratze genug Zeit nehmen.

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Die Wirkung von Matratzen auf die Gesundheit wird häufig unterschätzt. Dabei leiden viele Österreicher an Rückenschmerzen und Schulterbeschwerden, die mit der richtigen Schlafunterlage behoben werden könnten.

"Man verbringt etwa ein Drittel des Lebens im Bett. Insofern ist es entscheidend, auch die richtige Matratze für sich zu finden", sagt Dennis Schmoltzi, Schlafexperte beim Händler Dormando. Er empfiehlt, sich für die Beratung ausreichend Zeit zu nehmen, und gibt Empfehlungen, worauf man beim Kauf achten sollte.

Häufige Verspannungen

Matratzen sind in Kombination mit dem richtigen Lattenrost zentral für erholsamen Schlaf. Besonders wichtig ist es, dass der Körper entspannen kann. Dies ist nur dann möglich, wenn die Wirbelsäule gut gelagert wird, sodass keine neuen Beschwerden im Schlaf entstehen. Bei einer ungeeigneten Matratzenwahl können Rückenschmerzen, Durchblutungsstörungen und Kopfschmerzen sowie Verspannungen die Folge sein.

Besonders Seitenschläfer leiden häufig an Schulter- und Rückenverspannungen. Dies kommt daher, dass viele Matratzen für Seitenschläfer nicht hoch genug sind. Die Höhe einer Seitenschläfermatratze sollte mindestens 20 Zentimeter betragen, damit die Schulter tief genug einsinken kann.

Zudem sind viele Matratzen nicht zoniert. Die sieben- oder fünffache Zonierung von Matratzen dient besonders bei Seiten- und Rückenschläfern der idealen Bettung der Wirbelsäule. In seitlicher Lage kommt es bei billigen Matratzen oft zu keiner geeigneten Entlastung, da die Körperkonturen nicht richtig einsinken können und auch nicht gestützt werden.

Schultern einsinken lassen

So ist es besonders wichtig, dass die Schulterpartie und das Becken einsinken können. Der Lordosebereich hingegen sollte gestützt werden, damit es zu keinem Knick in der Wirbelsäule kommt. Um ein besonders gezieltes Einsinken und Stützen zu erreichen, sollte die Matratze punktelastisch sein. Sehr geeignet sind etwa Kaltschaum-, Tonnentaschenfederkern- oder Latexmatratzen. Eine flächenelastische Matratze, etwa Bonellfeder-Matratzen, sind bei diesen Beschwerden nicht geeignet.

Bauchschläfer haben oft Probleme im unteren Rückenbereich, da sie über lange Zeit auf einer zu weichen oder nicht stützenden Matratze schlafen. In der Bauchschläfer-Position gerät der Rücken schnell in ein Hohlkreuz. In diesem Zustand kann sich die Wirbelsäule nicht entspannen, und es kommt zu Rückenschmerzen.

Um dies zu verhindern, sollte auf eine punktelastische Matratze mit einem höheren Härtegrad zurückgegriffen werden. Besonders gut eignen sich dafür Tonnentaschenfederkernmatratzen, da sie zusätzlich eine sehr gute Belüftung garantieren.

Milben und Allergien

Eine Matratze mit unzureichender Belüftung und einem schlechten Feuchtigkeitsmanagement führt schnell zu einem vermehrten Auftreten von Hausstaubmilben. Dies ist nicht nur unhygienisch, es kann auch schlimme Folgen für Allergiker haben. Die häufigsten Symptome von Hausstaubmilbenallergikern sind starker Juckreiz in Augen und Nasen sowie erkältungsähnliche Symptome.

Um einen solchen Zustand zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine Matratze mit sehr guter Ventilation und hervorragendem Feuchtigkeitstransport zurückzugreifen. Denn nur so kann eine übermäßige Ansammlung von Milben und auch Pilzen vermieden werden. Besonders gut durchlüftet sind Taschenfederkernmatratzen. Auch geeignet sind etwa Latexmatratzen, da diese eine natürliche antibakterielle Wirkung aufweisen.

Auch der Bezug der Matratze ist wichtig für Allergiker. So sind Bezüge aus Tencel/Lyocell sehr empfehlenswert, da sie, genau wie Neem-behandelte Bezüge, antibakteriell wirken. (red, derStandard.at, 27.3.2015)