Funchal - Die konservativ-liberale Partei (PSD) des portugiesischen Ministerpräsidenten Pedro Passos Coelho hat bei Regionalwahlen auf Madeira die absolute Mehrheit verteidigt, aber ihr schlechtestes Ergebnis der jüngeren Vergangenheit erzielt. Nach dem am Montag veröffentlichten Endergebnis gewann die PSD (Sozialdemokratische Partei) 24 der 47 Sitze im Regionalparlament, einen weniger als vor vier Jahren.

Für die Inselgruppe im Atlantik bedeutete die Wahl am Sonntag den Beginn einer neuen Ära. Madeira wird künftig nicht mehr von Alberto Joao Jardim regiert, der 37 Jahre die Geschicke des Archipels bestimmt hatte und einer der dienstältesten Regierungschefs in der demokratischen Welt war. Der "ewige Präsident", wie Jardim genannt wurde, hatte mit der PSD bei Wahlen zehnmal hintereinander die absolute Mehrheit im Regionalparlament gewonnen.

Sein Nachfolger wird der frühere Bürgermeister der Inselhauptstadt Funchal, Miguel Albuquerque (53). Der 72-jährige Jardim hatte im Jänner seinen Rücktritt erklärt. Gegen ihn waren in jüngster Zeit Vorwürfe wegen Korruption und Günstlingswirtschaft erhoben worden. Die autonome Region Madeira (260.000 Einwohner) hat einen Schuldenberg von über sechs Milliarden Euro angehäuft. (APA, 30.3.2015)