Mit ihrer charaktervollen Stimme und einer überragenden Phrasierungskunst gilt Billie Holiday bis heute als Inbegriff einer Jazzsängerin, die Songs ihren eigenen, unverwechselbaren Stempel aufdrückt. Unter dem Titel "Lady Sings the Blues" veröffentlichte Holiday 1956 eine noch immer lesenswerte, wenn auch nicht sehr um Faktentreue bemühte Autobiografie. Drei Jahre später starb Holiday, gezeichnet von Alkohol- und Drogenmussbrauch, im Alter von nur 44 Jahren. Am 7. April wäre die Sängerin, die von ihrem lebenslangen musikalischen Partner und Freund Lester Young "Lady Day" genannt wurde, 100 Jahre alt geworden - für uns ein Anlass, auf einige der raren, im Netz verfügbaren Filmaufnahmen der Sängerin hinzuweisen.

Unter dem Titel "Billie Holiday: Sensational Lady" beleuchtete die BBC 2001 in einer einstündigen Dokumentation das Leben der Jazzsängerin.

Dave Williams

Bereits 1990 entstand die Dokumentation "The Many Faces of Billie Holiday":

Anthony Alves

1957 reihe sich Holiday unter jene Größen ein, die der Musikkritiker Nat Hentoff für die epochale Sendung "The Sound of Jazz" versammelte. Ihre Interpretation von "Fine and Mellow" führte sie ein allerletztes Mal mit ihrem Seelelenverwandten, dem ebenfalls bereits vom Alkoholismus gezeichneten Tenorsaxofonisten Lester Young zusammen:

Randall Koral

Protest, der unter die Haut geht: Wenige Monate vor ihrem Tod sang Holiday einen ihrer bekanntesten Songs, "Strange Fruit", mit dem sie bereits 1939 die Lynchjustiz an Schwarzen thematisierte, noch einmal im Fernsehen.

BJ's RECORDS & NOSTALGIA

(red, derStandard.at, 7.4.2015)