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Edgars Rinkevics hat am Donnerstag einen Termin bei seinem Amtskollegen Sebastian Kurz

Foto: EPA/DUMITRU DORU

Riga - Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics hat das heutige Russland mit der deutschen Nazi-Diktatur verglichen und damit Empörung in Moskau ausgelöst. Das russische Außenministerium kritisierte Rinkevics' Aussage am Dienstag. Der Dumaabgeordnete Konstantin Kossatschjow forderte die EU-Staaten zu einer Stellungnahme auf. Die lettische Regierung distanzierte sich.

Rinkevics hatte am Ostermontag in englischer Sprache auf Twitter geschrieben: "Je mehr ich dem modernen Russland folge, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass es wie das Deutsche Reich nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg enden und es zu spät sein wird."

Die Beziehungen zwischen Russland und den baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland sind wegen der Ukraine-Krise stark gespannt. Es handle sich bei Rinkevics' Aussage nicht um die offizielle Position des baltischen Staates, sondern um die persönliche Meinung des Ministers, sagte Regierungschefin Laimdota Straujuma dem lettischen Fernsehen zufolge. Lettland hat derzeit den EU-Vorsitz inne.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) trifft seinen lettischen Amtskollegen am Donnerstag in Wien zu einem Gespräch, in dem es auch um die Beziehungen der EU mit Russland gehen soll. Bereits am Mittwoch ist der lettische Präsident Andris Berzins zu Gast bei Bundespräsident Heinz Fischer. (APA, 7.4.2015)