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Andris Berzins besuchte vergangene Woche Heinz Fischer in Wien.

Foto: AP/Zak

Riga - Der amtierende Staatspräsident Lettlands, Andris Berzins, verzichtet auf die Kandidatur für eine zweite Amtszeit. Berzins gab seine Entscheidung unmittelbar nach seinem jüngsten Österreich-Besuch in Riga bekannt.

Berzins mögliche Wiederwahl durch das Parlament (Saeima) galt zuletzt als unwahrscheinlich. Beobachter glauben, dass dies mit seinem vergleichsweise "weichen" Kurs gegenüber der russischen Minderheit zusammenhängt.

Die russische Sprachminderheit stellt in Lettland über ein Drittel der Bevölkerung. Ein hoher Anteil von ihnen hat keine Staatsbürgerschaft und somit auch kaum demokratische Rechte.

Geringe Aussichten

Der 69-jährige Berzins nannte in einem Interview am Montag "eine Reihe von persönlichen Gründen" als Motiv für seine Entscheidung. Davor war in den Medien spekuliert worden, dass Berzins wegen der geringen Aussichten auf Wiederwahl das Handtuch werfen wird.

Der ehemalige Banker Berzins war im Juli 2011 als Kompromisskandidat überraschend ins Amt gewählt worden. In Lettland wird der Präsident in einer oft kritisierten, wenig transparenten Weise im Parlament gewählt. Alle Versuche, eine direkte Volkswahl des Staatsoberhauptes in dem baltischen EU- und NATO-Land einzuführen, scheiterten bisher.

Die nächste Präsidentenwahl findet Anfang Juli in Lettland statt. (APA, 13.4.2015)