Bild nicht mehr verfügbar.

William Ruto, Vizepräsident.

Foto: APA/EPA/Irungu

Nairobi – Kenias Vizepräsident William Ruto hat mit schwulenfeindlichen Äußerungen in einem Gottesdienst für Aufsehen gesorgt. "Wir werden Homosexualität in unserer Gesellschaft nicht gestatten, weil sie gegen unsere religiösen und kulturellen Überzeugen verstößt", sagte Ruto laut der Zeitung "The Star" vom Montag vor jubelnden Gläubigen in einer Kirche am Stadtrand von Nairobi.

"In diesem Land ist für Homosexualität kein Platz", fügte er hinzu. Homophobie und die Diskriminierung sexueller Minderheiten sind in Afrika weit verbreitet. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist Homosexualität in 36 von 54 afrikanischen Ländern strafbar. In vier Ländern droht Homosexuellen demnach sogar die Todesstrafe. In Kenia sollen die bestehenden Gesetze nach dem Willen von Parlamentsabgeordneten mehrerer Parteien verschärft werden.

Am Montag wird US-Außenminister John Kerry in Kenia erwartet. Bei dem Besuch will er auch die Menschenrechtslage in dem ostafrikanischen Land ansprechen. Vizepräsident Ruto muss sich im Zusammenhang mit ethnischen Unruhen nach der Präsidentschaftswahl 2007 mit mehr als 1.100 Toten vor dem Internationalen Strafgerichts (IStGH) in Den Haag verantworten. (APA, 4.5.2015)