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Unvorstellbar, dass sich ein 55-jähriger Mann in eine Frau verliebt, die "schon 37" Jahre alt ist. Maggie Gyllenhaal erzählte, weswegen Frauen in Hollywood für ein Rolle abgelehnt werden können.

Foto: Reuters/PAUL HACKETT

Hollywood – Maggie Gyllenhaal ("Secretary", "The Dark Knight") ist mit 37 Jahren "zu alt", um in einem Film die Angebete eines 55-Jährigen zu spielen – meinte jedenfalls ein Hollywoodproduzent, wie die US-Schauspielerin nun anklagte. "Erst hat es mich traurig gemacht, dann hat es mich wütend gemacht, und dann musste ich darüber lachen", sagte Gyllenhaal im Interview mit dem Branchenportal "The Wrap".

Weniger Hauptrollen für Frauen

"Als Schauspielerin in Hollywood erlebe ich Dinge, die sehr enttäuschend sind und mich immer wieder überraschen", meinte die Schauspielerin, die 2010 für ihre Darstellung in "Crazy Heart" eine Oscar-Nominierung erhielt und im Jänner für ihre Rolle in der Miniserie "The Honourable Woman" mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde. Für die Rolle der potenziellen Partnerin eines 55-Jährigen abgelehnt zu werden sei "erstaunlich" gewesen. Um welchen Film es sich handelte, wollte sie nicht verraten.

Hollywood steht aufgrund von Altersdiskriminierung und der generell sinkenden Anzahl von Hauptrollen für Frauen aktuell verstärkt in der Kritik. So zitiert "The Wrap" eine Studie der San Diego State University, wonach nur zwölf Prozent der ProtagonistInnen in den 100 umsatzstärksten Filmen 2014 weiblich waren. Im Jahr 2013 sei der Anteil noch drei Prozent höher gewesen. Gyllenhaal zeigte sich nichtsdestotrotz hoffnungsvoll. "Es gibt aktuell so viele Schauspielerinnen, die großartige Arbeit leisten, die wahrhaftige Frauen spielen, komplizierte Frauen", so die 37-Jährige. "Ich fühle keinerlei Form von Verzweiflung. Ich suche hoffnungsvoll nach etwas, das mich fasziniert."

"Abscheulich sexistisch"

In letzter Zeit häufte sich feministische Kritik von Stars an Hollywood. Bei der diesjährigen Oscar-Verleihung erregte Preisträgerin Patricia Arquette mit ihrer Dankesrede in den USA große Aufmerksamkeit. Dabei lag es weniger an dem von ihr angeschnittenen Thema Lohngerechtigkeit, das zu den bekanntesten frauenpolitischen Forderungen gehört. Vielmehr überraschte das glamouröse Umfeld, in dem diese noch immer und auch in Hollywood herrschende Diskriminierung unter tosendem Applaus - unter anderem von Meryl Streep - zur Sprache gebracht wurde.

Auch Hollywood-Star Kristen Stewart äußerte sich kürzlich über Geschlechterdiskriminierung in der Filmbranche. "Hollywood ist abscheulich sexistisch", sagte sie dem "Harper's Bazaar" im April. (APA, red, 22.5.2015)