10.000 PS steuern, kann eine Verlockung sein.

Foto: Rail Cargo Austria

Der Aufgabenbereich des Lokführers hat sich im Laufe der Jahrzehnte deutlich gewandelt, von der Dampfmaschine mit 40 km/h bis zur Taurus-Lokomotive mit 10.000 PS und 230 km/h. Die Verantwortung der Lokführer besteht in erster Linie im Führen von Zügen, wobei er auch für die Vorbereitungen verantwortlich ist, um eine sichere und pünktliche Fahrt zu gewährleisten. Dazu zählen insbesondere die Fahrt mit dem Triebfahrzeug an den Zug, die Erprobung der Bremsen und Sicherheitseinrichtungen, die Durchsicht der schriftlichen Unterlagen für die Zugfahrt, das Kuppeln des Triebfahrzeuges an den Zug und die Mitwirkung beim Zugmeldeverfahren im Zugleitbetrieb.

Die Ausbildung zum Lokführer dauert bis zu 36 Wochen und umfasst Wissen in den Bereichen Technik, Sicherheitseinrichtungen, Vorschriften und Fahrausbildung. Die Ausbildung beginnt nach einem Bewerbungsgespräch und der Feststellung der ärztlichen und eignungspsychologischen Tauglichkeit und schließt mit einer behördlichen, kommissionellen Prüfung ab.

Laufende Weiterbildung

Technische Neuerungen bei den Triebfahrzeugen, Signalen, Sicherheitseinrichtungen sowie Änderungen der Vorschriften für die Betriebsabwicklung verlangen von Lokführern laufende Weiterbildung. Die berufliche Qualifikation und körperliche Eignung der Lokführer wird wegen der großen Verantwortung für viele Menschenleben in einer Jahresprüfung festgestellt.

In persönlicher Hinsicht wird von Lokführern absolute Pünktlichkeit und Verlässlichkeit sowie Belastbarkeit und ein hohes Bewusstsein für Sicherheit erwartet. Die Arbeit unterliegt unregelmäßigen Dienstzeiten und verlangt die Bereitschaft zu Nacht- und Wochenendeinsätzen. Vor allem von Lokführern in jungem Alter wird Nachtdienst bzw. ein Dienstbeginn zwischen 3.00 und 4.00 Uhr Früh erwartet.

Was auf dem Gehaltszettel steht

Das Grundgehalt eines Lokführers beträgt beim Berufseinstieg knapp über 30.000 Euro brutto pro Jahr. Am Ende der Laufbahn erzielen Lokführer ein Maximalgehalt von rund 50.000 Euro brutto pro Jahr. Zusätzlich kommen noch Nebengebühren in Form von Nachtdienstzulage, Kilometergeld sowie Bezahlungen durch Änderungen der Dienstschichten hinzu, die insgesamt meist zwischen 3.000 und 6.000 Euro brutto pro Jahr ausmachen. (Conrad Pramböck, 11.6.2015)