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Die ersten "Europäischen Spiele" nach dem Vorbild der Olympischen Spiele werden im repressiven Aserbaidschan ausgetragen.

Foto: APA/EPA/Shipenkov

New York/Baku – Kurz vor Eröffnung der Europaspiele in Baku hat die inhaftierte Journalistin Khadija Ismayilova in einem Brief die Menschenrechtssituation in Aserbaidschan angeprangert. "Die Dinge sind niemals schlimmer gewesen", schrieb die Regierungskritikerin an die "New York Times", die das Schreiben zunächst im Internet veröffentlichte, und betonte, dass sich Aserbaidschan inmitten einer Menschenrechtskrise befände. "Während die an der Spitze von Korruption profitieren, kämpfen normale Menschen, um zu arbeiten, um zu leben und für Freiheit."

Ismayilova war Anfang Dezember vergangenen Jahres festgenommen worden, sie wird bezichtigt, einen Mann in den Selbstmord getrieben zu haben. Menschenrechtsorganisatoren protestieren gegen die Verhaftung.

"Heute sage ich der internationalen Gemeinschaft: Lasst die Regierung von Aserbaidschan nicht eure Aufmerksamkeit von ihrer Bilanz aus Korruption und Missbrauch ablenken", erklärte Ismayilova. Sie könne die Europaspiele, die am Freitag eröffnet werden, nicht sehen. "Die Besten und Intelligentesten Aserbaidschans wurden weggesperrt für die Europaspiele. Sie wollen nicht, dass ihr uns seht und unsere unbequemen Wahrheiten hört. (APA, 12.6.2015)