Kopenhagen – Nach der Parlamentswahl in Dänemark strebt der Vorsitzende der rechtsliberalen Partei Venstre, Lars Løkke Rasmussen, eine Minderheitsregierung an. Die Sondierungsgespräche mit den anderen Parteien seien gescheitert, sagte er am Freitagabend. Die Regierung, die in dem Fall nur aus einer Partei bestehen würde, käme auf lediglich 34 von insgesamt 179 Sitzen im Parlament.

"Nach den Verhandlungen heute Abend bin ich zu der Einschätzung gekommen, dass es möglich ist, eine liberale Regierung unter meiner Führung zu bilden, die die Unterstützung im Parlament genießt", sagte Løkke Rasmussen. Am Sonntag wolle er seine neue Regierung präsentieren.

Rot-grün abgewählt

Venstre hatte bei der Wahl vergangene Woche nur 19,5 Prozent der Stimmen bekommen. Dennoch kann Løkke Rasmussen im Parlament mit einer Mehrheit rechnen.

Bei dem Urnengang war die rot-grüne Regierung abgewählt worden. Ex-Ministerpräsident Løkke Rasmussen hatte zunächst die Bildung eines Mitte-Rechts-Bündnisses unter Einbeziehung der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei (DF) angekündigt. Die DF konnte mit der Forderung nach einer Begrenzung des Zuzugs von Ausländern und einer betont EU-skeptischen Haltung stark zulegen und ist der eigentliche Wahlsieger. (APA, 27.6.2015)