Jaunde – In Kamerun sind bei zwei Selbstmordanschlägen nach Angaben von Armeevertretern mindestens ein Dutzend Zivilisten getötet worden. Auch ein Soldat aus dem Tschad sei unter den Todesopfern, sagte ein hochrangiger Offizier am Montag. Es werde vermutet, dass die Attacke auf die radikal-islamische Gruppe Boko Haram zurückgeht.

Aus Kreisen örtlicher Sicherheitskräfte hieß es, zwei Frauen hätten sich nahe einem Militärstützpunkt im nördlichen Fotokol in die Luft gesprengt. Die beiden Detonationen ereigneten sich demnach im Abstand von Sekunden weniger als 50 Meter voneinander entfernt. Zunächst sei eine nahegelegene Bar von einer Explosion erschüttert worden, wenige Minuten später der Bereich hinter der Kaserne. Kameruns Präsident Paul Biya verurteilte die Anschläge als "niederträchtig und abscheulich". Der Armeestützpunkt in Fotokol beherbergt Kräfte von Kameruns schneller Eingreiftruppe, die am Kampf gegen Boko Haram in der Region beteiligt ist.

Die Extremistenmiliz kämpft seit 2009 für einen islamischen Staat im Norden Nigerias. Auch in angrenzenden Ländern wie Kamerun und dem Tschad kommt es immer wieder zu Übergriffen. Boko Haram hat in den vergangenen Jahren tausende Menschen getötet und hunderte verschleppt, vor allem Frauen und Mädchen. (APA, 13.7.2015)