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Baumhaus statt Hotelbett? Mit dem ausgebauten Angebot für Geschäftsreisen bei Airbnb könnte das bald möglich sein,...

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Airbnb hat das Reisen während der letzten Jahre maßgeblich verändert: 190 Länder, mehr als 34.000 Städte und eine Gesamtzahl von etwa 35 Millionen Gästen bei mehr als einer Million Inserate – das sind die Zahlen hinter dem Erfolg der Unterkunfts-Plattform aus San Francisco. Und das obwohl sich in vielen Ländern großer Widerstand bildete. Bislang waren es zum Großteil Touristen, die vom Angebot Gebrauch machten.

Jetzt schon zehn Prozent

Nun will der Onlineübernachtungsservice mehr: auch Geschäftsleute sollen vorzugsweise in Wohnungen und Häusern von anderen einchecken. Momentan machen Geschäftsreisen zwar schon zehn Prozent der Vermietungen aus, wie das Onlinemagazin Business Insider Marc McCabe zitiert, der bei Airbnb die Geschäftsentwicklung leitet. Diese zehn Prozent seien aber nicht genug.

Neues Bezahlsystem

Wachsen sollen die Zahlen durch ein separates Portal für Unternehmen. Airbnb-User werden eingeladen den Gruppen ihrer Arbeitgeber beizutreten und für die Firmen selber gibt es dann spezielle Buchungsmöglichkeiten, so der Plan laut McCabe.

Besonders das Bezahlsystem, – das momentan noch in Form von Coupons abgewickelt wird, die dann am Monatsende bei den Unternehmen abgerechnet werden – soll Airbnb für Firmen interessanter machen, sagt McCabe.

Ohne Concierge und Lobbybar

Gefallen dürfte der Airbnb-Charakter aber nicht allen Geschäftsreisenden – vor allem jenen nicht, die raschen Service und hohen Komfort gewohnt sind. Eine Rezeption gibt es beim Onlineübernachtungsdienst genau so wenig wie Drinks in der Lobby oder einen Concierge. Die Schlüsselübergabe muss koordiniert werden, im Vorfeld gibt es oft intensive Kommunikation mit den Gastgebern.

Individual-Geschäftsreisende

McCabe ist trotzdem zuversichtlich, es gebe schließlich sehr unterschiedliche Geschäftsreisende, für manche sei es ein Abenteuer, auch geschäftlich den Onlinedienst zu nützen. So könnte man die Stadt oder Gegend die man nur für kurze Zeit bereist besser kennenlernen, sagt McCabe. Generell sehe man bei den Geschäftsreisen, die via Airbnb gebucht werden, aber die Tendenz zu längeren Aufenthalten – 15 Prozent würden länger als zehn Tage bleiben.

Hoteltrips sollen aber auch mit dem neuen Angebot nicht der Vergangenheit angehören. Viel mehr sehe man die neue Entwicklung als einen Zusatz und willkommene Abwechslung für Unternehmen. "Das ist nur der Anfang", sagt McCabe. (lhag, 24.7.2015)