Wie leben wilde Schimpansen in den Urwäldern Afrikas? Was macht ein Leopard nachts? Was fressen Stachelschweine? Bequem von der Couch aus können Hobbyforscher nun Wildtiere beobachten und dabei freiwillige Arbeit leisten. Ziel ist es vor allem, Menschenaffen auf Urwaldvideos zu finden. Aufgenommen wurden die Dschungelfilme mit Kamerafallen in 15 Ländern West- und Zentralafrikas, teilt Volunation mit. Die Organisation betreut weltweite Freiwilligenarbeit.

Es sollen neue Erkenntnisse über die Verbreitung der Schimpansen und ihre Lebensweise gewonnen werden. Daher soll auch der Gebrauch von Werkzeugen näher unter die Lupe genommen werden. Aufgabe der ehrenamtlichen "Schimpansen-Jäger" ist es, sich die Videos am Computer anzuschauen. Sobald ein Lebewesen auf dem Bildschirm erscheint, braucht nur ein entsprechendes Feld angeklickt zu werden.

Screenshot: http://www.chimpandsee.org/

Diskussion mit Wissenschaftern und Hobby-Forschern

Der Betrachter soll dann weitere Fragen beantworten, etwa ob es sich um Schimpansen oder andere Wildtiere wie Büffel, Elefanten oder Schuppentiere handelt. Auch Gorillas tauchen in den Filmen auf. Bei Unklarheiten steht ein Forum bereit, in dem sich die Freizeitforscher austauschen und Kontakt zu Experten aufnehmen können.

Die Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben bisher 200.000 Filme mit einer Länge von über 7.000 Stunden aufgenommen. Zur Online-Auswertung wurden die Aufnahmen in 15 Sekunden lange Videosequenzen aufgeteilt. Das Projekt soll 2017 abgeschlossen werden.

Bei einer Sichtung kann das Bild angeklickt und eine Videosequenz angesehen werden.
Screenshot: http://www.chimpandsee.org/

Neue Erkenntnisse über die Lebensweise und Vorkommen wildlebender Schimpansen in unterschiedlichen Lebensräumen sollen den Wissenschaftern Hinweise zur Entstehung des modernen Menschen geben. Schimpansen gehören zu unseren nächsten Verwandten. (Julia Schilly, 30.7.2015)