Der spanische Diplomat Álvaro Albacete Perea wird Vizegeneralsekretär des KAICIID.

Foto: KAICIID, Daniel Shaked

Wien – Wie DER STANDARD erfuhr, wird der Spanier Álvaro Albacete Perea Claudia Bandion-Ortners Nachfolger im König-Abdullah-Zentrum für interreligiösen und interkulturellen Dialog (KAICIID). Das KAICIID bestätigte dies auf Anfrage des STANDARD.

Der Botschafter Albacete war bisher Sonderberater des KAICIID-Generalsekretärs des Generalsekretärs Faisal Abdulrahman bin Muaammar, nun wird er Vizegeneralsekretär. Zuvor war er ein Sonderbotschafter für den Umgang mit interreligiösem und interkulturellem Dialog für das spanische Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, ist auf der Website des KAICIID zu erfahren.

Zwischen 1999 und 2002 arbeitete der neue Vizegeneralsekretär des KAICIID für die Europäische Kommission in Bosnien-Herzegowina als Berater im Bereich verantwortungsvoller Staatsführung für die Staatspräsidentschaft und das Ministerium für europäische Integration.

Außerdem war er für die Inter-American Development Bank in Argentinien, Paraguay, Bolivien und Panama tätig. Spitzenfunktionen hatte er zudem im spanischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten inne.

Kritik seit 2012

Das KAICIID, das seinen Sitz im Wiener Nobelpalais Sturany am Schottenring hat, wird seit seiner Gründung Ende 2012 kritisiert. Kritiker sehen darin den Versuch des Financiers – Riad –, sein ramponiertes Image hinsichtlich der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien aufzupolieren.

Wegen der Auspeitschung des religionskritischen saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi sind auch die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP auf Distanz zum KAICIID gegangen. In den Schlagzeilen war das Zentrum auch durch Äußerungen seiner mittlerweile zurückgetretenen Vizechefin, Bandion-Ortner (ÖVP), zur Todesstrafe in Saudi-Arabien.

Grüne kritisieren fehlenden Dialog

"Während der saudische Blogger Raif Badawi seit drei Jahren in Haft sitzt und jeden Freitag wieder ausgepeitscht werden könnte, tauscht das von Saudi-Arabien finanzierte und dominierte 'König Abdullah Dialogzentrum' bloß Namen aus und schweigt weiter beharrlich zu Freiheitsberaubung an RegimekritikerInnen", reagiert Alev Korun, Menschenrechtssprecherin der Grünen, auf die personelle Neubesetzung. (burg, 10.8.2015)