Bild nicht mehr verfügbar.

Stefan Schwab geht nach dem schönsten Tor des Abends vor sich selbst in die Knie. Sein Treffer aus gut 18 Metern war die Vorentscheidung.

Foto: APA / HERBERT NEUBAUER

Bild nicht mehr verfügbar.

Rapids Feierabend in Wien-Favoriten.

Foto: APA / HERBERT NEUBAUER

Bild nicht mehr verfügbar.

Bittere Momente für die Austria und deren Coach Thorsten Fink (links).

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Bild nicht mehr verfügbar.

Für Jubilar Herbert Prohaska (hier mit Tibor Nyilasi) gab es schon vor dem Match eine Packung.

Foto: APA / HERBERT NEUBAUER

Rapid rotiert, eigentlich lässt Zoran Barisic, der sich vor dem Derby als Trainer und nicht als Animateur bezeichnet hat (niemand hat je daran gezweifelt), rotieren. Im Vergleich zum Wolfsberg-Spiel wurden gleich sechs Herren ausgetauscht, die Neuen waren durchaus prominent. Jan Novota, Mario Sonnleitner, Steffen Hofmann, Thanos Petsos, Florian Kainz und Stephan Auer begannen. Und fünf andere auch.

Gnadenlose Spielbedingungen

Austrias Trainer Thorsten Fink gab seine Derby-Premiere, wobei der Deutsche wusste, dass es in diesem Spiel keinen Favoriten geben kann. Es war heiß in der ausverkauften Generali Arena, bei Anpfiff hatte es immer noch mehr als 30 Grad, die 314. Auflage war also zumindest von den äußeren Bedingungen gnadenlos.

Das sportlich Spezielle war, dass der Erste, Rapid, auf den Zweiten, logischerweise die Austria, traf. Diese Konstellation gibt es ungefähr alle acht Jahre. Nur einmal wird Austria-Legende Herbert Prohaska 60, er wurde abgefeiert, mit Sprechchören bedacht. Prohaska war gerührt, frage nicht – gute Nacht.

Fehlende Zuordnung

Die Austria startete forsch, der Nigerianer Kayode beschäftigte die Rapid-Abwehr, allein die ganz großen Chancen konnten nicht kreiert werden. 17. Minute: Freistoß Rapid, Hofmann flankt, Außenverteidiger Stefan Stangl schraubt sich in die Höhe, köpfelt das 0:1. An der Zuordnung muss die Austria noch arbeiten. 27. Minute: Rapid liefert den Beweis, richtig stark zu sein. Balleroberung, ein Konter aus dem Bilderbuch, erst Stangl, dann Robert Beric und zuletzt Philipp Schobesberger, der trocken auf 0:2 stellt.

33. Minute: Stefan Schwabs Bogenschuss aus 18 Metern kann Robert Almer wirklich nicht halten, also 0:3. Immerhin ist die Austria danach nicht abgetreten. 45. Minute: Sonnleitner legt im Strafraum Alexander Gorgon, der Gefoulte verwandelt den Elfer im Nachschuss. Das 1:3 sorgte für Hoffnung. Die Austria kam hellwach aus der Kabine, Moral und Wille sind der Mannschaft nicht abzusprechen. Rapid wurde bisweilen eingeschnürt. 52. Minute: Kayode prüft Novota.

Fatale Fehler

Aber die Austria macht Fehler, fatale Fehler. 56. Minute: Ballverlust, Schobesberger schickt Hofmann in die Gasse, der Kapitän macht das 1:4, jubelt, lässt sich durch Louis Schaub ersetzen. Das Derby war somit gegessen. 66. Minute: Beric köpfelt das 1:5, die naive Austria ward nicht nur geschlagen, sondern gedemütigt. Wenigstens konnte Gorgon auf 2:5 verschönern (73.). Rapid ist an Cleverness kaum zu überbieten, das Umschaltspiel klappt vorzüglich. Seit 16 Ligaspielen sind die Grünen ungeschlagen, nach vier Runden halten sie beim Maximum von zwölf Zählern.

"Es war zuerst hart umkämpft, aber wir hätten in der zweiten Halbzeit mehr Tore machen müssen", sagte Hofmann. Fink: "Kein Vorwurf an die Mannschaft." (Christian Hackl, 12.8.2015)

FK Austria Wien – SK Rapid Wien 2:5 (1:3)
Wien, Generali-Arena, 12.500 Zuschauer (ausverkauft), SR Hameter.

Torfolge:
0:1 (17.) Stangl
0:2 (27.) Schobesberger
0:3 (33.) Schwab
1:3 (45.+2) Gorgon (Elfmeter-Nachschuss)
1:4 (56.) S. Hofmann
1:5 (66.) Beric
2:5 (72.) Gorgon

Austria: Almer – F. Koch (82. De Paula), Sikov, Stronati, Martschinko – Vukojevic (67. Serbest), Holzhauser – Gorgon, A. Grünwald (60. Friesenbichler), Kehat – Kayode

Rapid: Novota – Auer, Sonnleitner, Dibon (46. M. Hofmann), Stangl – Petsos, Schwab – Schobesberger, S. Hofmann (57. Schaub), F. Kainz – Beric (74. Alar)

Gelbe Karten: Vukojevic, Holzhauser, Kayode, Friesenbichler bzw. Sonnleitner, Petsos, Auer