Die Ausbildung zum Sanitäter erfolgt in Modulen. Nach Absolvierung seiner Ausbildung versorgt ein Rettungssanitäter Kranke und Verletzte vor und während des Transports. Alle zwei Jahre muss er sein Zertifikat auffrischen.

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Sanitäter und Sanitäterinnen müssen eine gute Reaktionsfähigkeit zeigen, sollten körperlich fit – und vor allem gut im Umgang mit Menschen sein.

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Sanitäter gehören gemeinsam mit Ärzten und Rettungsfahrern zur Besatzung von Rettungs- und Krankentransportwägen. Sie leisten Unfallopfern oder akut Erkrankten Erste Hilfe, sorgen für ihre Einweisung ins Spital und führen Krankentransporte durch.

Sanitäter sind in allen Rettungs- und Krankenbeförderungsorganisationen beschäftigt, arbeiten häufig jedoch ehrenamtlich. Beschäftigungsmöglichkeiten bieten auch größere Industriebetriebe oder Organisationen, in denen die Mitarbeiter höheren Verletzungsgefahren ausgesetzt sind.

Gute Reaktion, viel Empathie

Die Ausbildung zum Sanitäter erfolgt in Modulen. Zunächst versorgt ein Rettungssanitäter nach seiner Ausbildung Kranke und Verletzte und hilft bei ihrem Transport. Nach einer zweiten Ausbildungsstufe dürfen Notfallsanitäter Ärzte bei notfallmedizinischen Maßnahmen unterstützen. Aufbauend können die Kompetenzen "Medikamentengabe", "venöser Zugang" und "Intubation" erworben werden. Sanitäter, die ihre Tätigkeit beruflich und nicht als freiwilliges Ehrenamt ausüben, müssen zudem ein "Berufsmodul" von 40 Stunden abschließen. Mindestens alle zwei Jahre muss der Sanitäter eine Rezertifizierung vornehmen oder 16 Stunden Fortbildung nachweisen.

Sanitäter müssen über ein solides psychisches Fundament verfügen und gut mit Extremsituationen zurechtkommen. Rasches Reaktions- und hohes Einfühlungsvermögen sind ebenso wichtig wie gute Kommunikations- und Teamfähigkeit. Ein empathischer Zugang zu Menschen, frei von jeglichen Ressentiments, ist für diesen Beruf Grundvoraussetzung. Beim Aufnahmetest wird auf hohe körperliche Fitness geachtet, wozu unter anderem ein Body Mass Index (BMI) von unter 28 zählt. Zudem ist für die Ausübung der Tätigkeit ein C-Führerschein erforderlich.

Zukunftsjob?

Allgemein wirkt sich die zunehmende Alterung der Bevölkerung positiv auf die Beschäftigungssituation von Sanitätern aus. Jedoch wird im öffentlichen Gesundheitsbereich trotz steigender Patientenzahlen Personal eingespart. Personalmangel herrscht hingegen im privaten Pflegesektor, der in den kommenden Jahren vermutlich weiter steigen wird.

Die Landesrettungsorganisationen sind autark, weshalb es zu Gehaltsunterschieden kommen kann. Das durchschnittliche Bruttoeinstiegsgehalt liegt zwischen 23.500 und 26.200 Euro pro Jahr. Alle zwei bis vier Jahre kommt es zu einer Gehaltsanhebung, sodass ein Sanitäter nach mindestens 30 Dienstjahren durchschnittlich 34.600 Euro pro Jahr verdient. Diese Beträge können sich durch Zulagen erhöhen. Die Wiener Berufsrettung gewährt beispielsweise Zulagen für Notfallsanitäter sowie für jede zusätzlich absolvierte Ausbildung. (Conrad Pramböck, 20.8.2015)