Ouagadougou – Drei Tage nach dem Militärputsch in Burkina Faso sind regionale Vermittlungsbemühungen zur Beilegung der Krise zunächst ergebnislos geblieben. Der senegalesische Präsident Macky Sall und sein Amtskollege aus dem Benin, Thomas Boni Yayi, führten am Samstag Gespräche mit den wichtigsten politischen Akteuren des westafrikanischen Landes.

Die Führer der politischen Parteien lehnten es jedoch ab, mit den Putschisten um Brigadegeneral Gilbert Diendere zu verhandeln.

Proteste

In der Hauptstadt Ouagadougou und anderen Städten des Landes kam es vereinzelt zu Protesten, Gegner der Putschisten errichteten auch Straßensperren. Nach Krankenhausangaben wurden bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften seit Donnerstag mindestens 10 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt.

Sall traf sich am Samstag auch mit dem gestürzten Übergangspräsidenten Michel Kafando, wie er über seinen Twitter-Account bekanntgab. Kafando war erst am Freitag freigelassen worden und befindet sich in Hausarrest. Die Afrikanische Union (AU) beschloss daher, die Mitgliedschaft Burkina Fasos mit sofortiger Wirkung auszusetzen.

Ursprünglich sollte am 11. Oktober ein neuer Präsident gewählt werden. Damit sollte nach dem Sturz von Langzeitpräsident Blaise Compaore im vergangenen Jahr der Übergang zur Demokratie gefestigt werden. (APA, 19.9.2015)