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Der Schlafrhythmus hängt eng mit dem BMI zusammen – dies zeigt eine Studie an Schülern.

Foto: apa/keystone/christian beutler

Jugendliche und Erwachsene, die unter der Woche spät schlafen gehen, laufen Gefahr zuzunehmen. Dies zeigt eine Langzeitstudie der University of California in Berkeley, die einen Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und Body Mass Index (BMI) feststellen konnte.

"Die Ergebnisse legen nahe, dass im jungen Erwachsenenalter nicht so sehr die Schlafdauer, sondern vielmehr die Schlafzeiten das Gewichtsmanagement des Körpers steuern", sagt Studienleiterin Lauren Asanow.

Deutlicher Unterschied

Die kalifornischen Forscher analysierten die Daten von mehr als 3.300 Jugendlichen und jungen Erwachsenen – und fanden heraus, dass pro fehlender Stunde Schlaf am frühen Abend der BMI gleich um 2,1 Punkte anstieg. Über einen Zeitraum von fünf Jahren, wohlgemerkt. Als "normalgewichtig" gilt man mit einem BMI von 18,5 bis 25 Punkte, alles darüber ist Über-, alles darunter Untergewicht.

Sportliche Betätigung und "screen time" vor dem Einschlafen (also jene Zeit, in der Smarthone, TV und PC noch benutzt werden) beeinflussten diesen Zusammenhang übrigens nur unwesentlich. Einen deutlichen Effekt hingegen gab es aber bei zusätzlicher ungesunder Ernährung. Wer sich schlecht ernährte, bei dem war der Zusammenhang zwischen spätem Nachtschlaf und hohem BMI deutlich stärker ausgeprägt.

Zu wenig Schlaf

Umfragen zufolge bekommen nicht viele Teenager die empfohlenen neun Stunden Schlaf pro Nacht, viele haben Probleme mit Müdigkeit in der Schule. Der menschliche Schlafrhythmus verschiebt sich in der Pubertät nach hinten, viele entwickeln sich zur "Eule", werden zum Nachtmensch – bevor er mit fortschreitendem Alter wieder zurückgeht und viele wieder zur "Lerche" beziehungsweise Morgenmensch werden.

"Die Studie lässt vermuten, dass sich das Gewicht auf einem gesünderen Niveau einpendelt, wenn die Schüler eher früh zu Bett gehen", sagt Asarnow. Wann genau, müssen aber noch weitere Studien zeigen. (fbay, 7.10.2015)