Paris – Die europäische Raumfahrtagentur ESA kommt bei ihren Plänen einer gemeinsamen unbemannten Marsmission mit Russland voran. Die Mission "ExoMars" sieht das Entsenden eines Rovers und das Installieren einer kleinen Plattform auf dem Roten Planeten vor. Als günstigen Platz hat ein Ausschuss nun eine Stelle auf der Nordhalbkugel des Mars vorgeschlagen, teilte die ESA in Paris mit.

Der angepeilte Landeplatz ist die Region Oxia Planum, in der vieles darauf hinweist, dass hier einst Wasser geflossen ist. Hier soll ein Rover ab dem Jahr 2019 nach Hinweisen auf Leben suchen, wofür er bis zu zwei Meter tiefe Bohrungen durchführen kann. Die Plattform wird mit ihren meteorologischen Messinstrumenten die Atmosphäre analysieren.

Die endgültige Entscheidung über die Landestelle wollen die ESA und ihr russischer Partner Roskosmos aber erst sechs Monate vor dem für 2018 geplanten Start der Rakete treffen.

Gemeinsam gen Mars und Mond

Bereits im März 2016 wollen die ESA und Roskosmos eine Orbitalsonde (den "Trace Gas Orbiter") zum Mars schicken, um die Atmosphäre des Planeten zu untersuchen. Ein begleitendes Modul, das nach dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli (1835-1910) benannt ist, prüft dann die Oberfläche in der Hochebene Meridiani Planum.

Roskosmos und die ESA planen zudem eine Mission zur Suche nach Wasser auf dem Mond. Bei dem für 2020 vorgesehenen Projekt "Luna-27" soll eine spezielle Sonde auf dem Südpol des Erdtrabanten landen. Die Initiative gilt als Schritt für den Aufbau einer ständigen Basis. (APA, red, 27.10.2015)