Dave Gahan & Soulsavers – Angels & Ghosts (Sony)

cover: sony

Depeche-Mode-Sänger Dave Gahan kämpft seit mittlerweile auch schon wieder Jahrzehnten darum, dass ihm sein schlimmster Freund Martin L. Gore im Rahmen von halbjährlichen Vorstandssitzungen erlaubt, zwischendurch auch einmal eigene Songs auf DM-Alben unterbringen zu können. Die sind meistens nicht ganz so gut wie die viertelguten Lieder von Martin L. Gore. Das führte und führt regelmäßig zu Verstimmungen und nach den missglückten Soloalben Paper Monsters und Hourglass nun zu einem erneuten Fremdgang mit dem britischen Produzenten Rich Machin alias Soulsavers.

DaveGahanVEVO

Angels & Ghosts, man sieht es schon am Titel, führt die große katholische Schuld-und-Sühne-Tradition der britischen Katholiken Depeche Mode kon sequent fort. Nicht nur textlich geht es um Fragen der menschlichen Existenz und überirdischen Sehnsucht nach Erlösung. Auch musikalisch wird hier nichts unternommen, dass nicht auch schon längst bei Depeche Mode zur Routine geworden wäre. Der gute alte Synthie-Pop wurde schon lange entsorgt.

Der Sündenfall hin zu simplen Rockgitarrenriffs im Stile des sehr simpel gehaltenen Blues wird auch solo von Dave Gahan ein weiteres Mal vollzogen. Die Riffs klingen manchmal wie von AC/DC, wenn sich deren Gitarrist Angus Young durch ein verstopftes Abflussrohr quälen würde. Dazu leidet Gahan gewohnt souverän und gibt den durch Gospel ruhiggestellten Sündermann. Für Hardcore-DM-Fans passt das. (schach, Rondo, 30.10.2015)