In der Goldschlagstraße hat die Premium Immobilien AG eines ihrer bisher größten Projekte geplant.

Visualisierung: PREMIUM Immobilien

Vorsorgewohnungen sind immer noch populär. Jedes zehnte aktuell in Wien in Umsetzung befindliche Eigentumsprojekt ist ein reines Vorsorgeprojekt, weitere 19 Prozent sind Mixed-Use-Projekte, die sich sowohl an Selbstnutzer als auch an Anleger wenden. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Standort+Markt und bulwiengesa, die im vergangenen Juli präsentiert wurde (der Standard berichtete).

Die Premium Immobilien AG hat jüngst ein Modell kreiert, das eine Mischung aus Anlegerwohnung und Bauherrenmodell ist. In der Goldschlagstraße 2 in Wien 15 hat man einen gesamten Gründerzeit-Häuserblock erworben. Fünf der Zinshäuser werden saniert, eines wurde bereits abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Vertriebsstart war im April, berichtet Prokuristin Nicole Wallmann. Ab 75.000 Euro kann man einsteigen.

Rund hundert Wohnungen verkauft

Die Gesamtinvestitionen liegen bei 35 Millionen Euro, die Stadt Wien fördert die Blocksanierung durchaus üppig mit einem sechsstelligen Betrag pro Jahr, 15 Jahre lang. Im Gegenzug sind die Mieten für diesen Zeitraum im Schnitt bei 7,30 Euro brutto gedeckelt. Die Mietverträge müssen – wegen der Wohnbauförderung – unbefristet sein, weisen aber in einer Klausel auf die Erhöhung der Miete nach 15 Jahren hin. Weil die Förderung nur für die Sanierungen gilt, sind die Wohnungen im Neubau sowie die neu entstehenden Wohnungen im Dachgeschoß, insgesamt 50 bis 60, nicht von der Mietendeckelung betroffen.

Rund hundert Wohnungen sind bereits verkauft. Konkret sind die Investoren bei diesem Modell während der Laufzeit der Förderung Kommanditisten, danach werden sie bei der von ihnen ausgesuchten Wohnung im Grundbuch als Eigentümer eingetragen. Im Frühjahr will man zu bauen beginnen, zuvor müssen aber sämtliche Anteile gezeichnet sein. Gerechnet wird dann mit einer Bauzeit von zweieinhalb Jahren.

Schwierige Mischhäuser

Für Hausverwalter sind solche Häuser, in denen es viele verschiedene Eigentümer gibt, die aber allesamt nicht dort wohnen, zwar "nichts Neues", wie ÖVI-Verwaltersprecher Udo Weinberger sagt. An den Vorgängen im Haus und auch daran, welche Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen getroffen werden, sind Anleger aber "ganz sicher weniger interessiert" als Selbstnutzer. "Nicht unbedingt am Anfang, aber im Lauf der Zeit, wenn dann die ersten Reparaturen anstehen." Des Öfteren komme es da mit Vorsorgewohnungsbesitzern schon einmal zu Diskussion, ob diese oder jene Maßnahme nun tatsächlich unbedingt gemacht werden müsse oder nicht. (Martin Putschögl, 7.11.2015)