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Austria-Stürmer Olarenwaju Kayode und Salzburg-Torhüter Alexander Walke kollidierten, die Partie lief weiter.

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Für violette Erleichterung sorgte Kevin Friesenbichler in der 80. Minute.

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Spieler der Wiener Austria nach dem Spiel.

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Wien – Salzburg begann in Favoriten selbstbewusst und dominant, die gastgebende Austria sah keine Haut – bis Olarenwaju Kayode plötzlich allein vor Walke auftauchte: Die Verteidigung war viel zu hoch aufgerückt, Paulo Miranda sah sich auf einmal ganz allein dem flotten Nigerianer gegenüber. Prompt warf der Salzburger die Nerven weg, schlug ein Luftloch in den lauen Spätnachmittag. Kayode, dem manchmal ein bisschen mehr Ruhe am Spielgerät zu wünschen wäre, schob den Ball am langen Eck vorbei.

Ein Intermezzo. Es spielte weiter nur der intensives Pressing anstrebende Meister, der es sehr ungehindert an oder in den Strafraum der Wiener schaffte. Allein schlampige Abschlüsse verhinderten einen Rückstand des Leaders. So unschön wie unnötig: Christoph Martschinko nützte den Unterschenkel Naby Keitas beim Aufstehen als Trittbrett (2.).

Nach einer Viertelstunde ein zweiter Konter, er endete mit einer Flanke Alexander Gorgons ins Niemandsland. Die Austria nahm nun eifriger am Spiel teil und hätte ihrerseits auch durchaus etwas kreieren können, Räumlichkeiten dazu wären vorhanden gewesen.

Temporeiches Hin und Her

In einem temporeichen Hin und Her, war es dann ein ruhender Ball, der die Anzeigetafel erstmals ins Zählen brachte. Freistoß in den Sechzehner herein, das Tandem Miranda/Grünwald brachte sich in Position – und letztlich war es der Salzburger, dessen Haupt sich mit der Kugel vermählte. 0:1 (24.). Der Jubel des Brasilianers fiel angesichts des ersten Pflichtspieltreffers für sein Team recht verhalten aus. Viel fehlte nicht zum Doppelschlag, Jonatan Soriano setzte einen Distanzschuss ans Gebälk (30.).

Eine Reaktion der Austria, bei der es im Aufbau von hinten heraus sichtlich stockte, ließ auf sich warten. Allein ein Schuss Philipp Zulechners von der Strafraumgrenze war zu registrieren (34), Salzburg-Keeper Alexander Walke musste erstmals ernsthaft eingreifen. Nur wenig später stellte sich Miranda gegen Kayode erneut ungeschickt an. Kollege Duje Caleta-Car musste in einem Assistenzeinsatz klären, ehe Sekundenbruchteile später Walke den Austria-Stürmer über den Haufen galoppierte. Des Schiedsrichters Pfeife blieb angesichts des Elferverdachts aber stumm.

Die spielerische Linie hatte zu diesem Zeitpunkt zugunsten zunehmender Zerfahrenheit abgedankt. Eines von nun vielen Fouls war ein hinterrückses von Raphael Holzhauser an Omer Damari. Es lieferte Soriano eine wunderbare Freistoßposition auf dem Silbertablett. Und Salzburgs Goalgetter hätte das Tor auch gefunden, wäre Osman Hadzikic nicht mit einer guten Parade zur Stelle gewesen (42.).

Austria nach Seitenwechsel stark

Nach Seitenwechsel war die Austria sichtlich bemüht, das Heft in die Hand zu nehmen. Mit viel Engagement bestimmte die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink zunächst den Rhythmus, gefährlich wurde man allerdings kaum. Kayode, der vor lauter Energie fast platzte, stürmte ein ums andere Mal ins Abseits.

Es dauerte etwas, bis sich Salzburg seiner Fähigkeiten wieder besann. Der eingewechselte Stefan Lainer bewies mit Pass in den Rückraum Übersicht, Soriano übernahm direkt – erneut zur Stelle: Hadzikic. Kurz darauf kontaktierte Gorgon im Strafraum Damari, erneut befindet Referee Schörgenhofer nicht auf Strafstoß. Die Partie lebte in dieser Phase in erster Linie von Intensität und Emotion.

Nach einem unglücklichen Klärungsversuch von Lukas Rotpuller, dann beinahe die Entscheidung: Takumi Minamino nagelte den Ball nach Zuspiel von Soriano aus recht spitzem Winkel an die Unterkante der Latte (70.). Auf der Gegenseite fiel ein Kopfball Rotpullers nach einem Corner viel zu harmlos aus.

Salzburg um seinen Ruhepol Keita schien das Geschehen nun wieder unter Kontrolle zu haben. Doch dann verlor Miranda im Halbfeld ein Kopfballduell mit Roi Kehat, Kevin Friesenbichler war durch, und auch Caleta-Car konnte nicht verhindern, dass der Austria-Joker mit seinem zweiten Saisontor ins kurze Eck ausglich (80.) In der Schlussphase wollten beide Seiten mehr, keiner wurde ihr Begehr erfüllt. Eine durchaus sehenswerte Auseinandersetzung endete ohne Sieger, das Remis war leistungsgerecht. Der Wiener Austria reichte es, um die Tabellenführung vor den Salzburgern zu verteidigen. (Michael Robausch, 7.11. 2015)

Bundesliga (15. Runde):
Austria Wien – Red Bull Salzburg 1:1 (0:1). Wien, Generali-Arena, 11.822 Zuschauer, SR Schörgenhofer.

Tor: 0:1 (24.) Miranda, 1:1 (80.) Friesenbichler

Austria: Hadzikic – De Paula, Windbichler, Rotpuller, Martschinko – Holzhauser – Gorgon, Kehat (88. Serbest), Grünwald, Zulechner (71. Friesenbichler) – Kayode (91. Shikov)

Salzburg: Walke – Schwegler, Miranda, Caleta-Car, Ulmer (46. Lainer) – Minamino (83. Mukhtar), Schmitz, Keita, Berisha – Soriano, Damari (71. Reyna)

Gelbe Karten: Holzhauser, Zulechner, De Paula, Kehat bzw. Miranda, Lainer