Fan Chris mit seinem Idol und "Star Citizen"-Schöpfer Chris Roberts.

Foto: PC Gamer

Es ist die mit Abstand erfolgreichste Crowdfunding-Kampagne zu einem Videospiel: Hersteller Cloud Imperium Games konnte für sein Weltraumepos "Star Citizen" bislang mehr als 94 Millionen Dollar von Fans sammeln.

Gut 30.000 Dollar davon stammen allein von einem Fan, der sich Ozy311 nennt und für die Unterstützung des Projekts sogar Nebenjobs angenommen hat. Ein Ende seiner "Finanzierungshilfe" sei dabei nicht in Sicht, wie der 40-jährige Familienvater und Angestellte eines "sehr großen" Technologieunternehmens in einem Interview mit "PC Gamer" erzählt.

Game-Changer

"Ich sehe es so: Ich habe geholfen, ein Projekt zu erschaffen, von dem ich glaube, dass es ein Game-Changer für die nächsten zehn Jahre sein wird. Das ist okay für mich. Ich weiß, dass ich noch mehr ausgeben werde", sagt Ozy311, der mit Vornamen Chris heißt. Die stolze Summe von 30.000 Dollar habe er einerseits in das teuerste Crowdfunding-Paket "The Completionist with the Million Mile High Club" des Spiels gesteckt und dafür unter anderem das Entwicklerteam rund um Chris Roberts besuchen dürfen. Andererseits habe er unzählige Zusatzinhalte und virtuelle Raumschiffe gekauft für ein Spiel, das wohl nicht vor Ende 2016 fertiggestellt wird.

Bereuen würde er keinen einzigen Cent davon, Projektleiter Roberts und dessen Spielen habe er schließlich unzählige schöne Erfahrungen zu verdanken. "Es gibt drei Menschen, die mein Leben beeinflusst haben. Einer war John Carmack, einer Steve Jobs und einer Chris Roberts. Chris verschwand Ende der 90er einfach. Dann kam er aber mit seinem Projekt zurück – es war die richtige Zeit in meinem Leben, in der ich die Möglichkeit hatte, so etwas zu unterstützen", so der Fan.

StarCitizen

Nebenjobs

Für sein kostspieliges Hobby sei Chris allerdings kein finanzielles Risiko eingegangen. Erspartes wurde nicht eingesetzt, stattdessen habe er Nebenjobs angenommen. "Ich habe nicht einen Cent von meinem normalen Konto ausgegeben. Ich habe Nebenjobs gemacht, um das zu finanzieren. Manche Menschen kaufen echte Boote, ich kaufe Pixel-Schiffe. Ich habe nichts auf Kredit finanziert. Ich habe nichts Dummes gemacht ... Ich habe etwas für meinen Vater gearbeitet und einigen anderen Leuten geholfen, die ich bereits vor meiner jetzigen Anstellung kannte. Gerade genug, um meinen Traum zu verwirklichen." Bleibt nur zu hoffen, dass Cloud Imperium auch seine großen Erwartungen erfüllt. (zw, 11.11.2015)