Bild: Call of Duty: Black Ops 3
Bild: Call of Duty: Black Ops 3

Die Shooter-Serie "Call of Duty" ist für ihre Actionszenen und schnelles Gameplay bekannt. Zu verdanken hatten Spieler das unter anderem der technischen Fokussierung der Entwickler auf eine flüssige Bildrate und eine konstante Präsentation. Mit dem jüngsten Kapitel "Call of Duty: Black Ops 3" hat Hersteller Treyarch zumindest für die Kampagne des Spiels (für ein bis vier Spieler) diesen Pfad verlassen. Wie eine Analyse der Seite Digital Foundry zeigt, müssen vor allem Spieler der Xbox-One-Version mit massiven Grafikeinbußen rechnen. Und auch auf der PS4 gibt es Performanceprobleme zu verzeichnen.

Skalierte Auflösung

Um eine flüssige Bildrate von angepeilten 60fps zu halten, setzt "Black Ops 3" auf den Konsolen auf eine variable Auflösung – ähnlich wie man es unter anderem von "Halo 5: Guardians" kennt. Das Problem hierbei: Im Spiel kann weder die Auflösung noch die Bildrate gehalten werden, was einerseits zu Kantenflimmern und andererseits zu Bildruckeln und einer unpräzisen Steuerung führe.

"Die PS4-Version rangiert zwischen 1360x1080 Pixel und 1920x1080 Pixel, wenngleich die Engine die meiste Zeit die native Auflösung von 1920x1080 über längere Zeiträume halten kann... Der Wechsel ist oft kaum sichtbar aufgrund der Kantenglättung, wenngleich einige Details in der Ferne unscharf werden", schreibt der Tester. "Auf der Xbox One sieht es anders aus, auf der eine Auflösung von 1600x900 anvisiert wird. Doch nach Betrachtung unserer Aufzeichnung sieht es so aus, als würde dies praktisch nie erreicht werden. Anstelle dessen haben wir es mit einer konstanten Auflösung von 1280x900 Pixel zu tun, selbst in weniger stressigen Szenen. Bei fordernden Situationen sinkt die Auflösung sogar auf 1200x900 herab und das Ergebnis ist nicht beeindruckend. Aufgrund der starken Hochskalierung präsentiert sich die XBO-Ausgabe konstant verschwommen, wenn die Action losgeht: Feine Details wirken matschig, während Kanten ausgefranst erscheinen."

DigitalFoundry

Es ruckelt

Technisch betrachtet bedeute dies einen deutlichen Abstieg gegenüber dem Vorgänger "Call of Duty: Advanced Warfare", der auf der XBO eine Auflösung von 1360x1080 halten konnte.

Hinzukomme, dass die Performance von "Balck Ops 3" nicht stimme. "Auf der Xbox One zeigt es sich am stärksten, dass Treyarchs Balanceakt nicht aufgeht", so Digital Foundry. "Ein heftiger Schusswechsel in einem Kontrollraum während der Kampagne stellt den Tiefpunkt dar: Während die PS4 in verschiedenen Momenten des Gefechts nahe an der 60fps-Marke bleibt, scheitert Microsofts System regelmäßig daran, über 35 bis 45fps zu kommen und gelegentlich fällt die Bildrate auf 28fps herab. Der Ausblick hier ist düster: Bildruckeln und Fluktuationen in der Controller-Reaktion beeinträchtigen das Gameplay, während die dynamische Auflösung gleichzeitig auf ihr niedrigstes Niveau herabsinkt. Es sieht nicht gut aus, aber entscheidender noch, es fühlt sich falsch an."

Patch-Hoffnung

Die einzig gute Nachricht hier sei, dass den ersten Tests des Multiplayers nach, in Mehrspielergefechten die Bildrate konstanter gehalten werden könne. Eine ausführliche Analyse dazu sowie zur PC-Fassung stehe aber noch aus. So oder so habe Treyarch aber einiges zu verbessern bei der Performance, damit zumindest die Spielbarkeit in der Kampagne besser wird.

Unterdessen meldete Herausgeber Activision, dass "Black Ops 3" nach zwei rückläufigen Jahren wieder für einen deutlichen Aufschwung in der Serie gesorgt hat. In den ersten drei Tagen konnte der Shooter rekordverdächtige 550 Millionen Dollar einspielen. (zw, 13.11.2015)