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Deutsche Panzerhaubitze 2000 im Manöver: Das Fahrzeug wurde bisher an Kroatien, Litauen, Griechenland, Italien, die Niederlande sowie an den Katar verkauft.

Foto: EPA / MAURIZIO GAMBARINI

Eine auf dem Kurznachrichtendienst Twitter verbreitete Meldung des katarischen Außenministers Khalid al-Attiyah bringt die deutsche Regierung in Bedrängnis: Der Diplomat gratulierte am Mittwoch den Angehörigen eines katarischen Soldaten zum Märtyrertod ihres Sohnes im Jemen.

Bisher hatte das deutsche Außenamt stets angegeben, der Golfstaat Katar sei zwar an der von Saudi-Arabien geführten Militäroperation im Jemen beteiligt, seine Truppen beschränkten sich aber auf "Grenzsicherung, logistische Dienstleistungen und Ähnliches".

Erst am 23. Oktober hatte Ministeriumssprecher Martin Schäfer beteuert, Katar habe sich "bis zum heutigen Tag nicht aktiv an Kampfhandlungen im Jemen oder mit dem Jemen beteiligt", Waffenexporte dorthin seien also keineswegs illegal.

Am Begräbnis des Soldaten Muhammad Hamid Sulayman nahm sogar Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani teil, wie lokale Medien berichteten.

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Katar hat deutsche Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 und Panzerhaubitzen bestellt, deren Ausfuhr Ende Oktober genehmigt wurde.

Laut der katarischen Zeitung "Doha News" war Muhammad Hamid Sulayman Angehöriger einer Spezialeinheit und Jahrgangsbester in der Infanterieausbildung. Das Land hat etwa 1.000 Soldaten, 200 gepanzerte Fahrzeuge und 30 Apache-Kampfhubschrauber in den Jemen entsandt.

Die schiitischen Huthi-Rebellen hatten Anfang des Jahres mit Unterstützung der Anhänger des früheren Präsidenten Ali Abdallah Saleh dessen Nachfolger Abd Rabbu Mansur Hadi von der Macht vertrieben. Hadi bat daraufhin Saudi-Arabien um Hilfe. Das Königreich startete zusammen mit anderen arabischen Staaten Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und entsandte später auch Bodentruppen. Bei dem Konflikt kamen nach Uno-Angaben seit 26. März 5.600 Jemeniten ums Leben. (red, 13.11.2015)