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Santi Cazorla und Juan Mata bejubeln Spaniens zweites Tor gegen England.

Foto: reuters/perez

Paris – Nach der etwas holprigen EM-Qualifikation hat Fußball-Weltmeister Deutschland am Freitag neuerlich nicht überzeugt. In Paris unterlag die Elf von Joachim Löw dem Endrunden-Gastgeber Frankreich in einem von den schrecklichen Anschlägen in Paris überschatteten Test und Toren von Olivier Giroud (45.+1) und Andre-Pierre Gignac (86.) mit 0:2 (0:1).

Das Motto "Testen, sehen, probieren" mit einer neuen Formation (3-4-3) von Trainer Joachim Löw ging daneben. Deutschland verlor gegen Frankreich 0:2 und damit erstmals in der neunjährigen Amtszeit von Löw dreimal in einem Jahr ohne Turnier.

"Wir sind alle erschüttert und schockiert. Für mich treten der Sport, das Spiel und die Gegentore völlig den Hintergrund. Darüber gibt es nichts zu sagen. Natürlich habe ich mich bei dem Knall an die Bombendrohung erinnert. Wir alle auf der Bank haben daran gedacht, weil wir heute Mittag schon in Schrecken versetzt wurden. Wenn ich das gehört habe, konnte ich mir in etwa ausmalen, was das sein wird", sagte Löw nach dem Spiel.

Die für Dienstag geplante Partie der französischen Nationalmannschaft in London gegen England offenbar abgesagt worden. Das berichtete die französische Sporttageszeitung L'Équipe.

Spanien siegte dank eines Traumtors von Mario Gaspar (72.) sowie eines Treffers von Santi Cazorla (84.) im Heimspiel gegen England 2:0 (0:0). In seinem zweiten Länderspiel für den EM-Titelverteidiger war Villarreal-Spieler Gaspar nach einem schönen Heber von Cesc Fabregas über die englische Verteidigung mit einem sehenswerten Seitfallzieher zur Stelle und setzte damit seine Serie fort: Schon beim Debüt im Oktober gegen die Ukraine erzielte er einen Treffer.

Sergio Busquets vergab in der 32. Minute die erste gute Chance der dominanten "Selección". Bei den in der EM-Qualifikation verlustpunktfrei gebliebenen Engländern hatte Wayne Rooney mit einem Lattenschuss (90.) die beste Gelegenheit.

Sorgen bereitete aber eine Verletzung von Thiago. Der 24-Jährige griff sich in der 26. Minute nach einem Sprint ans rechte Knie und signalisierte Nationaltrainer Vicente Del Bosque sofort, nicht mehr weiterspielen zu können. Thiago hat in seiner Karriere bereits drei Innenbandverletzungen im rechten Knie erlitten. Erst im Oktober war er erstmals nach 19 Monaten wieder in das Aufgebot der spanischen Nationalmannschaft berufen worden.

Belgien dreht Partie gegen Italien, Schweiz unterliegt in der Slowakei

Belgien, die neue Nummer eins der FIFA-Weltrangliste, setzte sich gegen Vierfach-Weltmeister Italien in Brüssel mit 3:1 (1:1) durch. Nach der frühen Gästeführung durch Antonio Candreva (3.), sorgten Jan Vertonghen (13.) Kevin De Bruyne (74.) und Michy Batshuayi (82.) für einen klaren Erfolg.

Die Schweiz kommt am Dienstag ohne Erfolgserlebnis zum Testspiel gegen Österreichs Fußballnationalteam nach Wien. Am Freitag mussten sich die Eidgenossen in der Slowakei nach einer missglückten Aufholjagd mit 2:3 (0:1) geschlagen geben.

Die Slowakei (mit Rapid-Goalie Jan Novota auf der Bank), ebenfalls für die EM qualifiziert, lag dank Treffern von Michal Duris (39., 48.) und Robert Mak (55.) bereits 3:0 in Front. Eren Derdiyok und der eingewechselte Josip Drmic machten die Partie in Trnava mit zwei Treffern innerhalb von fünf Minuten (63., 67.) zwar wieder spannend, die Schweiz drängte aber erfolglos auf den Ausgleich.

Schweiz-Coach Vladimir Petkovic hatte einige Umstellungen vorgenommen, das Experiment mit einer Formation, die während seiner Ära so nie zum Zug gekommen ist, ging aber nicht auf. Erst als er einschneidende taktische und personelle Änderungen anordnete, lehnten sich die Schweizer auf, leisteten einem Kontrahenten wirkungsvoll Widerstand, der zuvor in 24 Monaten zwölf seiner 16 Partien gewonnen hatte. (APA, 13.11. 2015)

ERGEBNISSE internationaler Fußball-Testländerspiele vom Freitag:

Slowakei – Schweiz 3:2 (1:0). Trnava.
Tore: Duris (39., 48.), Mak (55.) bzw. Derdiyok (63.), Drmic (67.)

Aufstellung Schweiz: Bürki – Lichtsteiner (58. Lang), Schär, Djourou, Moubandje – Fernandes (58. Behrami), Inler (74. Zuffi), Kasami (58. Drmic) – Shaqiri, Derdiyok (74. Seferovic), Stocker (59. Mehmedi)

Frankreich – Deutschland 2:0 (1:0). Paris.
Tore: Giroud (45.+1), Gignac (86.)

Spanien – England 2:0 (0:0). Alicante.
Tore: Gaspar (72.), Cazorla (84.)

Tschechien – Serbien 4:1 (1:0). Ostrava.
Tore: Sivok (17.), Necid (63./Elfmeter), Krejci (82.), Zahustel (93.) bzw. Skuletic (78.)

Nordirland – Lettland 1:0 (0:0). Belfast.
Tor: Davis (55.)

Belgien – Italien 3:1 (1:1). Brüssel.
Tore: Vertonghen (13.), De Bruyne (74.), Batshuayi (82.) bzw. Candreva (3.)

Wales – Niederlande 2:3 (1:1). Cardiff.
Tore: Ledley (45.), Huws (70.) bzw. Dost (32.), Robben (55., 81.)

Polen – Island 4:2 (0:1). Warschau.
Tore: Grosicki (52.), Kapustka (66.), Lewandowski (76., 78.) bzw. G. Sigurdsson (4.)

Katar – Türkei 1:2 (1:0). Doha.
Tore: Assadalla (26.) bzw. Turan (69.), Tosun (72.)

Luxemburg – Griechenland 1:0 (0:0). Luxemburg.
Tor: Joachim (91.)