Im Gefolge der Anschläge in Paris haben sich vor kurzem auch die Hacktivisten von Anonymous zu Wort gemeldet. In einer Stellungnahme hatte man den Krieg gegen den "Islamischen Staat" (IS) erklärt und angekündigt, die digitalen Aktivitäten der Terroristen lahmlegen zu wollen. Das Ziel der "OpISIS" zeigt sich von diesen Drohungen bisher allerdings wenig beeindruckt, wie "Business Insider" berichtet.
Reaktion
So wurde über einen dem IS zugeordneten Kanal beim verschlüsselten Messenger Telegram eine Nachricht verbreitet, die sich über die Pläne des Hackerkollektivs lustig macht. Darin werden die Anonymous-Aktivisten als Idioten bezeichnet und die Frage aufgeworfen, was sie eigentlich hacken wollen. Alles, was ihnen bisher gelungen sei, sei, Twitter-Accounts und E-Mail-Adressen zu übernehmen.
Tipps
Trotzdem geben die Terroristen in der sowohl auf Englisch als auch Arabisch verbreiteten Mitteilung Tipps, wie sich die eigenen Anhänger vor den Angriffen schützen können. So wird empfohlen, regelmäßig die IP-Adresse zu wechseln. Außerdem sollen die Terroranhänger mit keinen Nutzern auf Telegram oder über private Nachrichten auf Twitter reden, die sie nicht direkt kennen. Zudem wird den IS-Anhängern geraten, auf keinen Fall Links aus unbekannter Quelle zu öffnen. Auch die Nutzung von verschlüsselten VPN-Tunneln steht auf der Liste der IS-Ratschläge.
Erste Erfolge
Unterdessen zeigt die Angriffswelle von Anonymous erste Wirkung: Mehr als 5.500 Twitter-Accounts seien mittlerweile lahmgelegt worden, heißt es von den Hacktivisten. Zudem habe man mit DDoS-Angriffen einige dem IS zugeordnete Webseiten lahmgelegt. Ob all das wirklich relevante Auswirkungen auf die digitalen Aktivitäten des IS haben wird, muss sich allerdings erst zeigen. Klar ist lediglich, dass die Jihadisten sehr offensiv Onlineplattformen nutzen, um Anhänger zu rekrutieren und ihre Hassbotschaften zu verbreiten.
Zweifel
Sicherheitsexperten haben unterdessen Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Anyonymous-Operation angemeldet, berichtet die BBC – könnten die Diskussionen von IS-Anhängern doch damit vollständig in den Untergrund getrieben werden, was auch Geheimdiensten die Überwachung und Analyse erschwere. (red, 18.11.2015)