Trailer zum "Spreewaldkrimi".

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Foto: ZDF/Oliver Vaccaro

Wenn Studenten in einen Wald gehen, um einen Dokumentarfilm zu drehen, dann ist Vorsicht geboten. Das wissen wir spätestens seit dem erfolgreichen US-Horrorfilm "Blair Witch Project" aus dem Jahr 1999. Im Spreewald, jener verzauberten und versumpften Landschaft südlich von Berlin, verhält es sich ähnlich.

Der kauzige Kommissar Krüger (Christian Redl) ist in seinem achten Fall am Montagabend im ZDF (Sturmnacht) höchst alarmiert. Drei Studenten haben sich in einer einsamen Ferienwohnung einquartiert, um einen Film über den Nix zu drehen. Der Wassergeist soll in den Gewässern hausen und seine Opfer ins kühle Nass ziehen.

Monika Fähnrich (Antonia Bill, re. ) und Astrid Kamper (Samia Chancrin, li.) treiben in eine ungewisse Zukunft.
Foto: ZDF/Oliver Vaccaro

Dann sind die Studenten spurlos verschwunden. Doch sie haben Filmmaterial zurückgelassen, und dieses ist die Grundlage für einen ungewöhnlichen Spreewaldkrimi.

Aufnahmen und Realität verschwimmen, die junge Frau und die beiden jungen Männer verschwinden immer tiefer in den Wald. Kommissar Krüger muss eigentlich gar nicht ermitteln, er sitzt bloß vor dem Laptop, sichtet das Material und merkt bald: Eine der drei Personen hat noch eine andere, alte Rechnung offen, die mit dem Verschwinden zweier Frauen vor 15 Jahren zu tun hat.

Bis das Geheimnis gelöst ist, muss man den einen oder anderen gestelzten Dialog und manch abgestandenen Mystery-Effekt (da war was, ich habe es genau gefühlt) ertragen. Aber das macht nichts, nebst dem Kommissar samt seinem Polizeioberkommissar Fichte spielt sowieso die Landschaft die Hauptrolle, und das ist gut so.

Kein Sonnenstrahl erhellt die Düsternis des Waldes, es regnet und regnet, und zum Schluss – so viel sei verraten – gibt es diesmal kein Happy End. (Birgit Baumann, 23.11.2015)