Bamako/Wien – Die Geiselnahme in einem Luxushotel von Bamako hat keine Auswirkungen auf die geplante Entsendung österreichischer UNO-Soldaten nach Mali. Ab Februar sollen 15 Bundesheer-Soldaten in das westafrikanische Krisenland geschickt werden, sagte Andreas Strobl, der Sprecher von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ), am Freitag der APA. Der Terroranschlag von Bamako ändere daran "grundsätzlich nichts".

"So tragisch die Ereignisse sind, sie sind ein Beweis dafür, dass Mali stabilisiert werden muss", sagte Strobl. Die Sicherheitslage werde permanent beobachtet und es würden entsprechende Maßnahmen gesetzt, betonte der Sprecher. Der Einsatz im Rahmen der UNO-Mission MINUSMA im unruhigen Norden Malis werde im Februar starten. Über das Jahr hinweg werde das österreichische Kontingent aufgestockt.

Verteidigungsminister Klug hatte im September angekündigt, dass sich Österreich mit zehn Stabsoffizieren und fünf Militärbeobachtern an der UNO-Mission beteiligen werde. Es handle sich um einen Versuch, die Flüchtlingskrise "an ihrer Wurzel" anzugehen. "Wir müssen in den Krisenstaaten für Stabilität und Sicherheit sorgen, damit Menschen nicht länger gezwungen sind, zu fliehen", sagte Klug.

Das Bundesheer ist bereits mit sieben Soldaten im Rahmen der EU-Trainingsmission EUTM in Mali präsent. Diese seien im Ausbildungsbereich tätig, sagte Strobl am Freitag der APA. "Nicht involviert" seien sie in den nach dem Terrorangriff auf das Hotel angelaufenen Hilfseinsatz der EU-Mission, die den malischen Behörden mit Hubschraubern und Feldspitälern zur Seite steht. (APA, 20.11.2015)