Jede Menge Cosplay auf der ersten Vienna Comic Con.

Foto: christian-husar.com
Foto: www.christian-husar.com
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Finn Jones spielt Loras Tyrell den "Ritter der Blume" in der HBO-Serie "Game of Thrones".

Jessica Henwick schwingt als Nymeria Sand in GoT die Peitsche.

Karo Pernegger

Wien – Zwei Tage Comic Con in Wien sind zu Ende: 16 Stunden mit "Star Wars", "Assassin’s Creed", "One Piece", "Zelda", "Game of Thrones", "Doctor Who", Cosplay und Co.

153 Aussteller und Händler machten sich am Wochenende in der Messehalle Wien breit. Bis zu 15.000 Besucher wurden bei der von Reed Exhibitions und ReedPOP geplanten Veranstaltung erwartet.

Entertainment-Gäste wie Giancarlo Esposito ("Breaking Bad"), Natalia Tena ("GoT", "Harry Potter"), Jessica Henwick ("GoT"), Finn Jones ("GoT"), Neve McIntosh ("Doctor Who") und William Houston ("Sherlock Holmes", "Dracula Untold") standen für Autogramme und Live-Interviews bereit.

Auch Comic-Künster gab es vor Ort zu bewundern: neben Größen wie dem Schlumpf-Zeichner Miguel Diaz, Jae Lee (Marvel, "Before Watchmen: Ozymandias and Batman/Superman") und Nicolas Mahler ("Der Mann ohne Eigenschaften") haben auch weniger bekannte Künstler in der Artist Alley Besuchern die Möglichkeit geboten ein Souvenir zu ergattern.

Kunst auf Print

Der spanische Künstler Rob Perez zog vor einiger Zeit nach Wien und behilft sich mit einer – nicht so unbekannten – Tageszeitung als Leinwand.

Cosplay auf der VIECC

Keine Comic Convention wäre eine richtige Comic Convention ohne die treuen Fans, die mit aufwendigen Kostümen die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Neben Profis wie LeeAnna Vamp, Kana, Leon Chiro, Othien und Nana Kuronoma haben auch Amateure ihren Spaß am Verkleidungstrend "Cosplay".

"Game of Thrones"-Darsteller im Live-Interview

Ein Highlight für treue "Game of Thrones" Fans war sicher auch das Live-Interview mit Finn Jones (Loras Tyrell "Ritter der Blume") und Jessica Henwick (Nymeria Sand) auf der Mainstage am Samstag.

Während Henwick ein paar Brocken deutscher Sätze zum Besten geben konnte, da sie für eine Rolle Deutsch übt, musste sich Jones mit seiner Muttersprache Englisch behelfen.

Die wichtigste Frage, die momentan alle GoT-Fans beschäftigt, wurde gleich am Anfang gestellt: Ist Jon Snow wirklich tot? Und scheinbar lautet die traurige Antwort: Ja. "Ach kommt schon, er ist schon sieben mal auferstanden, jetzt ist er definitiv tot.", meint Jones dazu.

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Foto: AP/Helen Sloan

Neben einer jeweils kurzen Biographie der beiden Schauspieler erfuhr man, dass Henwick die Schauspielangebote beinahe zugeflogen sind: als sie mit 16 Jahren auf einem Casting in London war, engagierte man sie vom Fleck weg und schrieb die Rolle – die eigentlich für eine jüngere Schauspielerin gedacht war – extra für sie um. Auch bei "Game of Thrones" hatte sie enorm viel Glück: für ihre Rolle als Nymeria Sand war eigentlich eine dunkelhäutige Schauspielerin gedacht. Doch Henwick wollte unbedingt die Peitsche wie Indiana Jones schwingen und bestand auf der Rolle.

Jones – im Gegensatz – musste sich seine Rollen immer hart erarbeiten. "Es war harte Arbeit. Da war keine Magie.", sagt Jones. Für seine Rolle als Loras Tyrell musste er den üblichen Castingweg bestreiten. Nach zwei Monaten Wartezeit und weiteren Recalls hat er es dann aber doch geschafft.

Fan-Fragestunde

Interessanter als die übliche Fragestunde waren die Fragen der VIECC-Besucher – hier ein Auszug mit Theorien zum Ende der Staffel und seltsamer Fanfiction:

Ein Fan fragt, wie es denn so wäre, die ganze Zeit nackt auf dem Set herumzurennen.

JONES: "Eigentlich lustig. Du musst zwar vorher Diät halten und ins Fitnesscenter gehen..."

HENWICK: "Ach wirklich? Du machst eine Diät?"

JONES: "Nein, nicht wirklich. Aber ich liebe es. Es ist ein "echter" Aspekt deiner Arbeit: du kannst nichts verstecken. Du bist zwar nie ganz nackt: man hat dann diese kleinen Eierbecher. Aber ich genieße es."

Ob die Drehbücher komplett durchgelesen werden, wenn man sie bekommt – fragt ein anderer Besucher der VIECC.

JONES: "Ich lese immer das Drehbuch. Aber ich vergesse schnell was ich gelesen habe und deshalb schau ich mir die Serie an, wie ihr alle."

HENWICK: "Ich lese nur meine eigenen Szenen – was nicht gerade ideal für einen Schauspieler ist – aber ich bin selbst großer Fan und will mich überraschen lassen."

Ein Besucher scheint eine scheinbar sehr wichtige wichtige Frage zu stellen: "Wer soll den Eisernen Thron am Ende der Serie bekommen?", die murrende Menge verstummt.

JONES: "Ich glaube, da wird es keinen Thron mehr geben. Ein großer Kampf zwischen Eis und Feuer – der Finale Kampf. Die werden sich alle in diesem Krieg gegenseitig eliminieren. Alle werden sterben! Aus der Asche werden sich die blutigen Kinder erheben..."

HENWICK: "Ach ja, die blutigen Kinder..."

JONES: "Ich glaube ja, das letzte Buch ist eine Traumsequenz. Wir müssen den Thron loswerden. Ich glaube, das ist das Beste, was möglich wäre."

HENWICK: "Ich glaube das auch. Es muss einfach eine Demokratie werden."

Jones Theorien über das mögliche Finale verstreut der Schauspieler, wie er sagt, gern unter den Leuten.

Auf die Frage hin, ob sie Fanficiton lesen würden, erklärt Jones, dass er es ein paar mal versucht habe, es allerdings seltsam wäre, wenn er Bilder von Männern in eindeutigen Posen findet, auf denen sein Kopf montiert wurde. Vor seinen Freunden müsse er sich rechtfertigen, dass sie nicht echt seien und seine Mutter wäre auch nicht erfreut darüber.

Ein Fan stellte sogar eine Mini-Challange, die Henwick eindeutig gewann: "Beschreiben Sie GoT in weniger als einer Minute." Henwick machte es kurz: "Drachen, Brüste, Krieg" – Jones formulierte eine, wie er meinte "intellektuelle Antwort": "Eine Familie, die ihre Macht ausbauen will." (sc, 23.11.2015)

Update am 10.12.2015

Video von Sonja Toepfer und Felicitas Franz von der Comic Con

Sonja Toepfer