Bonirob reißt Unkraut nicht aus, sondern stampft es in den Boden.

Foto: Deepfield Robotics

Den Firmennamen Bosch kennt man üblicherweise im Bereich von Haushaltsgeräten und Werkzeugen. Doch das Unternehmen betreibt mit Deepfield Robotics auch ein eigenes Start-up für intelligente Maschinen.

Dort hat man nun einen Roboter namens BoniRob entwickelt. Er soll sich als Unkraut-Terminator bewähren und dabei Alternativen zum flächendeckenden Einsatz von Chemikalien aufzeigen, wie Spectrum berichtet.

Unkraut-Terminator auf Rädern

Das Gerät ist auf vier Rädern und justierbarer Spurbreite unterwegs und scannt beispielsweise Salatfelder reihenweise nach unerwünschten Gewächsen ab. Anhand der Farbe, Form und Größe der Blätter ist er in der Lage, Nutzpflanzen von Unkraut zu unterscheiden.

Hat er Bewuchs entdeckt, der zur Vernichtung freigegeben ist, kommt schließlich ein kleiner "Stampfer" zum Einsatz. Das rund einen Zentimeter breite Werkzeug drückt das Unkraut drei Zentimeter tief in den Boden, wo es abstirbt und zersetzt wird. Bei Tests in einem Karottenfeld soll der Roboter auf keine Probleme gestoßen sein. Er kann 1,75 Schläge pro Sekunde ausführen und bis zu 43 Unkrautpflanzen pro gefahrenem Meter eliminieren.

IEEE Spectrum

24 Stunden Laufzeit

BoniRob hat in etwa die Größe eines Kleinwagens und lässt sich wahlweise fernsteuern oder über GPS-Wegpunkte auf die Reise schicken, wobei er vor Ort seine genaue Route mithilfe verschiedener Sensoren bestimmt. Seine Laufzeit beträgt bis zu 24 Stunden, ehe er wieder mit Energie versorgt werden muss.

Das Modul für die Unkrautvernichtung lässt sich austauschen und gegen Bauteile mit anderen Funktionen ersetzen. Bosch hofft, dass Landwirte künftig auf BoniRob setzen und den bedarfsorientierten Kauf von Modulen dem Erwerb verschiedener Stand-alone-Geräte vorziehen Wann der Roboter kommerziell verfügbar wird, ist nicht bekannt. Derzeit laufen ausführliche Feldtests. (gpi, 24.11.2015)