In der kalten Jahreszeit träumen viele Menschen von der Südsee und von weißen Stränden. Doch auch deutsche Inseln haben im Winter viel zu bieten. Zwischen November und Februar locken Rügen, Sylt und Co. zwar nicht mit hohen Temperaturen, dafür aber mit ganz besonderen Reizen: Sturmwanderungen und Teestuben, Strandpartys und Fackelzügen (red, 3.12.2015)

1. Rügen

Ein besonders beliebtes deutsches Inselziel im Winter ist Rügen. Kein Wunder, denn hier ist auch in der kalten Jahreszeit einiges los. Wellness- und Kururlaub im staatlich anerkannten Erholungsort Sassnitz, geführte Sturmwanderungen am Kap Arkona und die Besichtigung des willhelminischen Kurhauses an der Strandpromenade Binz: Deutschlands größte Insel überzeugt auch außerhalb der Sommermonate mit Abwechslungsreichtum.

Bei Schnee sollte man vor allem die Seebrücke Sellin nicht verpassen: Auf dem Anleger können wetterfeste Inselurlauber 60 Meter über den verschneiten Strand hinweg und auf die wilde, raue See hinaus spazieren. Im Brückenrestaurant lässt es sich anschließend bei dampfender Pasta aufwärmen.

Anreise: Rügen ist mit dem Auto, der Bahn, der Fähre oder dem Bus gut zu erreichen. Zwei Brücken verbinden die Ostseeinsel mit dem Festland. Der nächste Flughafen liegt mit Rostock-Laage 140 Kilometer entfernt.

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2. Sylt

Winterliche Sturmfluten und ein kalter Westwind klingen zunächst nicht unbedingt einladend. Dennoch zieht es viele Urlauber auch in den kalten Monaten nach Sylt. Trotz oder gerade wegen des rauen Winterwetters bietet die bekannte Nordseeinsel beste Unterhaltung. So wagen sich Hartgesottene an Weihnachten und Neujahr an der Promenade von Westerland zum Winterschwimmen in die eisige Nordsee. Wem das zu frisch ist, der weckt die Lebensgeister bei einem Strandspaziergang.

Anschließend warten wärmender Friesentee und Kuchen in einer der vielen Teestuben und Cafés, zum Beispiel in der Kupferkanne in Kampen – ein "Sylter Original". Am 21. Februar werden auf Sylt die Wintergeister beim traditionellen "Biikebrennen" ausgetrieben – mit Fakelzügen und einem großen Leuchtfeuer.

Anreise: Sylt ist mit der Fähre und dem Autozug erreichbar. Außerdem steuern diverse Fluglinien die beliebte Insel von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus an.

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3. Usedom

Strand- und Skiurlaub gleichzeitig geht nicht? Das geht auf Usedom! Wenn auf der Sonneninsel der Schnee fällt, werden Loipen auf den verschneiten Stränden gezogen. Langläufer ziehen dann entlang der Kaiserbäder ihre Bahnen. Auch sonst geht es im Winter aktiv zu, auf der östlichsten deutschen Insel. So lädt unter anderem die Eisbahn an der Heringsdorfer Seebrücke zum Schlittschuhlaufen ein.

Ein besonderes Spektakel ist alle Jahre wieder das große, grenzübergreifende deutsch-polnische Silvesterfeuerwerk. Tausende Besucher kommen zum Jahreswechsel auf die Insel, um die kilometerlange Küste in bunten Farben erstrahlen zu sehen. Schon vor Mitternacht finden Kinder- und Musikfestivals statt. Anschließend steigen in beheizten Zelten die besten Strandpartys des Winters.

Anreise: Usedom kann man bequem mit dem Auto und per Bus oder Bahn über die Peenebrücke Wolfgast und die Zecheriner Brücke erreichen. Der Flughafen Heringsdorf verbindet die Ostseeinsel außerdem mit zahlreichen Flughäfen im deutschsprachigen Raum.

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4. Helgoland

Mildes Seeklima schützt Deutschlands einzige Hochseeinsel vor allzu klirrender Kälte. Das machen sich auch die Robben auf Helgoland zu Nutze und bringen auf der Helgoländer Düne im Dezember und Januar ihre Jungen zur Welt. Den kleinen Robben kann man sich beim deutschlandweit einmaligen "Robbenbaby-Watching" in freier Natur auf bis zu 30 Meter nähern und sie beim Heranwachsen beobachten.

Auch zum Weihnachtsshopping im Advent lohnt sich der Insel-Ausflug. Schließlich fällt Helgoland nicht in das Zollgebiet der Europäischen Union und eignet sich damit perfekt für die Schnäppchenjagd. Dank der Zoll- und Mehrwertsteuerfreiheit purzeln hier nicht zuletzt Preise für Weihnachtsgeschenke.

Anreise: Deutschlands einzige Hochseeinsel erreicht man mit verschiedenen Fähren sowie ganzjährig vom Flughafen Heide/Büsum und Bremerhaven aus. Autos und andere Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind auf Helgoland nicht erlaubt.

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5. Norderney

Auf Norderney gibt es das ganze Jahr über viel zu entdecken. Die Windmühle "Selden Rüst" zum Beispiel und der backsteinerne Leuchtturm, den kein Inselbesucher verpassen sollte. Wer die 253 Stufen bis zur 54 Meter hohen Spitze erklimmt, wird mit einem fantastischen Blick über Insel und Meer belohnt. Gerade im Winter zieht Norderney Besucher mit mineralstoffreicher Meeresluft und einer entschleunigenden Atmosphäre an.

In den kalten Wochen ist die Nordseeluft besonders reich an Jod und Magnesium und lässt nicht nur Allergiker tief durchatmen. Nicht umsonst darf sich die Insel schon seit dem 18. Jahrhundert "Seeheilbad" nennen. Spaziergänge über verlassene Strände und gefrorene Dünen aktivieren Kältereize und saubere Luft die Abwehrkräfte. Auch im 2008 wiedereröffneten Kur- und Badehaus findet man Enstpannung.

Anreise: Nach Norderney reist man am besten per Fähre, da der Autoverkehr hier saisonal eingeschränkt ist. Die Ablegestelle Norddeich am Festland ist bequem mit dem Fernbus und der Bahn erreichbar.

Quelle: Holidaycheck.at

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