Bangui – Beim Verfassungsreferendum in der Zentralafrikanischen Republik hat es am Sonntag neue Gewaltausbrüche gegeben. Nach Agenturmeldungen, die sich auf Augenzeugenberichte berufen, sind in der Hauptstadt Bangui am Nachmittag mehrere Menschen bei einer Schießerei getötet worden. Auch waren Explosionen zu hören, die auf den Abschuss einer Panzerfaust zurückgehen sollen. Schon am Vormittag hatte es Verletzte gegeben, als Unbekannte eine Handgranate in einem Wahllokal zur Detonation brachten. Insgesamt gab es mindestens zwei Tote und 20 Verletzte.

Korrespondenten der französischen_Sender France 24 und RFI_berichteten von chaotischen Zuständen in einigen Wahllokalen. Angesichts der eskalierenden Gewalt wuchs auch die Sorge, dass es neue Todesopfer geben könnte.

Eine neue Hoffnung

Die Abstimmung über die neue Verfassung sollte dem Land eigentlich den Weg aus der politischen Übergangsphase ebnen. Sie beschränkt die Macht des Präsidenten zugunsten des Parlaments. Sollten die Zentralafrikanerinnen und Zentralafrikaner sie annehmen – wovon vor Auszählung der Stimmen ausgegangen wurde – sind am 27. Dezember neue Präsidentenwahlen geplant. Die aktuelle Übergangs-Staatschefin Catherine Samba-Panza darf dann nicht mehr antreten. Sie führt die Geschäfte in Bangui, seitdem Truppen von UN und Afrikanischer Union im vergangenen Jahr im Bürgerkriegsland stationiert wurden und den bisherigen Staatschef Michael Djotodia zum Rücktritt drängten. (red, 13.12.2015)